Es gibt sie noch, diese Geschichten, in denen ein kleiner Betrieb in einer Garage gegründet wird und innerhalb weniger Jahre eine Spitzenposition im Markt erobert. Dieses Kunststück gelang auch dem Spezialisten für Schadstoffsanierungstechnik, der Firma MKI Industrieservice aus dem hessischen Hadamar, dessen Grundstein erst zur Jahrtausendwende gelegt wurde.
Der Vater von Bettina Rose, die heute mit Ehemann Steffen die Firma MKI Industrieservices leitet, hatte im Jahr 2000 den Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt. Bereits seit 2006 residiert der Familienbetrieb auf dem heutigen Gelände in Hadamar, wo aktuell ein zusätzliches Firmengebäude entsteht. Wenn das fertiggestellt ist, verfügt MKI über weitere 500 qm Büroflächen und ein zusätzliches Hochregallager. Beides soll noch in diesem Jahr bezogen werden.
Steffen und Bettina Rose haben seit sie 2012 die Geschäftsführung übernahmen, MKI Industrieservice immer weiter ausgebaut – und haben den Fokus ganz klar auf Service ausgelegt. „Wir sind kein reiner Handelsbetrieb. Wir beraten unsere Kunden und entwickeln mit ihnen zusammen Sanierungskonzepte“, sagt Steffen Rose. So wissen die Kunden was alles benötigt wird und ob sie bei der Planung etwas übersehen oder vergessen haben.
Komplettes technisches Know-how
Das Unternehmen bietet das komplette technische Know-how für die Schadstoffsanierung und verfügt über ein entsprechend umfangreiches Maschinenangebot. Die Geräte werden allerdings nicht selbst gebaut, sondern von Partnerunternehmen, die nach den Vorgaben von MKI die Maschinen herstellen.
Zu den Schadstoffen, die einer besonders sorgfältigen Behandlung bedürfen, zählt nicht allein Asbest, für das spezielle Gerätetechnik und Spezialfilter nötig sind, auch PCB (Polychlorierte Biphenyle sind giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen), PAK (von den Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen gelten ebenfalls viele als krebserregend), KMF (künstliche Mineralwolle) oder Schimmelpilz können langfristig schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen.
Da sind dann Geräte gefordert, die verhindern, dass bei den Arbeiten in den Sanierungsbereichen Gefahrstoffe nach außen gelangen. „Hier kommen beispielsweise Unterdruckhaltegeräte und Schleusensysteme zum Einsatz“, sagt Steffen Rose, „die Unterdruckhaltegeräte mit ihren H13 Filtersystemen leiten gereinigte Luft nach außen.“ MKI bietet unter anderem Unterdruckhaltegeräte an, mit Luftleistungen von 500 m³/h bis hin zu 60.000 m³/h für die Sanierung einer kleinen Badezelle bis hin zum Rückbau von Kraftwerken.
Personal- und Materialschleusen
Nach Arbeiten in den Sanierungsbereichen ist es notwendig, dass die Mitarbeiter und das Material vor dem Verlassen des Sanierungsbereiches dekontaminiert werden. Hier bietet MKI ein sehr umfangreiches Schleusenangebot im Bereich Personal- oder Materialschleusen. „Zum Standard gehören da beispielsweise Vier-Kammer-Personalschleusensysteme mit einem Maß von 100 cm x 100 cm pro Kammer“, sagt Steffen Rose. „Wir können aber auch kleinere Schleusen anbieten bis zu Größen zu 60 cm x 90 cm pro Kammer. Diese werden häufiger bei Fluchtwegsituationen im Bereich Wohnungsbau gefordert.“
Das Unternehmen stellt solche Schleusensysteme auch als mobile Systemlösungen zur Verfügung, zum Beispiel als autarken Dekontaminationsanhänger. Ein solcher Anhänger ist üblicherweise so ausgestattet, dass er zwei bis drei Tage lang seine Aufgaben erfüllen kann, unabhängig vom Strom- und Wassernetz. „In der Regel sind es Fachunternehmen, die regelmäßig mit solchen Arbeiten zu tun haben. Die Unternehmen haben sich meist ein, zwei Sätze Ausrüstung, also Schleusen, Unterdruckhaltegeräte und ähnliches, als Grundausstattung zugelegt“, schildert Steffen Rose das Verhalten am Markt. Aber in Stoßzeiten oder eben bei besonderen Situationen greift man dann auf zusätzliche Produkte von MKI Industrieservice zurück, denn „wir verfügen auch über eine breite Auswahl an hochwertiger Miettechnik, mit denen die Unternehmen dann ihre Auslastungsspitzen auffangen oder eben günstig Projekte ausführen können, für die die eigenen Geräte nicht ausgereicht hätten. Hierfür können wir bis zu 1,4 Millionen m³/h Luftleistung pro Miettechnik bereitstellen.“
Umfangreiches Portfolio
Neben den Unterdruckgeräten und Schleusensystemen hat das Unternehmen noch weitere Gerätetechnik im Maschinenpark. Gefahrstoffsauger, Abwasserfiltrationsanlagen, Messgeräte, Bauentstauber oder Schleif- und Frästechnik sind ebenfalls wichtige Geräte im Bereich der Sanierungstechnik. Ergänzt wird das Portfolio um Produkte aus dem Bereich Atemschutz, PSA und Arbeitsschutz sowie Verbrauchsmaterialien. „Dafür ist dann auch das neue Hochregallager gedacht“, sagt Bettina Rose.
Im Umgang mit der Sanierungstechnik muss der Mitarbeiter eines Sanierungsunternehmens allerdings entsprechend geschult sein. Neben einer Gerätefachkunde nach TRGS 519 -8.2(8) bietet das Familienunternehmen auch andere Schulungen im eigenen Schulungszentrum an.
Beratung, Service und umfangreiches Praxiswissen
Zudem bietet der Dienstleister diverse weitere Serviceangebote europaweit an. Das umfasst die Anfertigung von Sonderlösungen, die Reinigung und Reparatur von Kundengeräten im speziell ausgestatteten betriebseigenen Schwarzbereich, sowie den flexiblen Transport der Sanierungstechnik mit eigenem Fuhrpark zu den Projekten der Kunden.
Einsatzorte für Sanierungstechnik gibt es in Deutschland viele. „Bei der Sanierung oder dem Umbau eines jeden Gebäudes, das vor 1994 gebaut wurde, muss geprüft werden, ob ein erhöhtes Risiko der Schadstoffbelastung besteht“, sagt Steffen Rose. „Die passende Technik können zwar Fachfirmen verkaufen, die Beratung, der Kundenservice und das umfangreiche Praxiswissen sind aber unsere USP. Wir sind regelmäßig auf den Baustellen unserer Kunden unterwegs, schauen uns immer alles vor Ort an. So können auch wir immer weiter dazulernen und unsere Erfahrung weitertragen.“
Von Camillo F. Kluge