Eine Technologie-Partnerschaft zur Entwicklung von Exoskelett-Systemen ist die Hilti Gruppe mit dem Medizintechnik-Unternehmen Ottobock eingegangen. Solche Lösungen eröffnen neue Möglichkeiten bei Gesundheitsschutz und Produktivität und sind ein Zukunftsmarkt in der Bauindustrie.
Beide Unternehmen verfügen über jahrzehntelange Erfahrung auf den jeweiligen Gebieten und werden künftig im Bereich Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten. „Exoskelette sind ein relevanter Megatrend für uns. Unsere Technologie-Partnerschaft ist die Basis für die Entwicklung weiterer innovativer und kundenorientierter Systeme“, erklärt Johannes Wilfried Huber, Leiter des Geschäftsbereichs Diamantsysteme bei Hilti. „Wir freuen uns, zusammen mit Hilti ein neues Anwendungsgebiet zu erschließen. Dabei bauen wir auf unsere Erfahrungen aus über 500 erfolgreichen Exoskelett-Projekten. Das Potenzial für Lösungen, die die körperliche Belastung der Mitarbeitenden reduzieren, ist in der Bauindustrie sehr hoch“, erklärt Dr. Sönke Rössing, Leiter von Ottobock Industrials.
Erstes gemeinsames Projekt
Als erstes gemeinsames Produkt bringt Hilti jetzt das „Exo-O1“ auf den Markt. Es handelt sich um ein passives Modell, das keine Energiezufuhr benötigt. Das Gewicht der Arme wird über Armschalen mithilfe mechanischer Seilzugtechnik auf die Hüfte abgeleitet. Dies reduziert die Spitzen-Belastung der Muskulatur und entlastet die Schulter gemäß unabhängigen Studien und Untersuchungen von Ottobock um bis zu 47 Prozent.
So können Exoskelette einen erheblichen Beitrag zum Gesundheitsschutz leisten, ins-besondere bei Arbeiten im Überkopf- und Überschulterbereich. Mit Blick auf die Bauindustrie beispielsweise dort, wo serielle oder länger andauernde Tätigkeiten ausgeführt werden müssen. Zudem wird die Ermüdung verringert. Dadurch lassen sich solche Arbeiten auch über längere Zeit und somit deutlich produktiver ausführen.
Langfristig kann die präventive Entlastung zur Reduzierung von arbeitsbedingten Muskel- und Skelett-Erkrankungen im Schulterbereich beitragen. Diese sind in der Baubranche einer der häufigsten Gründe für Arbeitsunfähigkeit und damit ein bedeutender Kostenfaktor für Unternehmen und Gesundheitssysteme.