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Wegweiser für den Arbeitsschutz im Wandel

  • Oktober 16, 2025

Parallel zur Weltleitmesse A+A richtet die Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Basi) vom 4. bis 7. November den 39. Internationale A+A Kongress 2025 aus. Der Kongress stellt sich erneut als Plattform für Austausch und Inspiration im Sinne der gemeinsamen Gestaltung der Arbeitswelt von morgen dar.

Fachleute stellen in vielen Vorträgen praxisnahe Lösungen für die Arbeitswelt der Zukunft vor. // Archiv-Foto: Bernd Lauter

„Der Kongress ist das zentrale Forum für alle, die sich mit Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit befassen. Mit über 60 Themenforen, Workshops und Diskussionsrunden bringt er Fach- und Führungskräfte, betriebliche Akteure, Aufsichtspersonen, Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner sowie politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger zusammen“, sagt Basi-Geschäftsführer Dr. Christian Felten. Ziel ist es, tragfähige Lösungen zu entwickeln, die den vielfältigen Anforderungen der sich wandelnden Arbeitswelt gerecht werden.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Prävention in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Maßgeschneiderte Konzepte zeigen, wie sich Arbeitsschutz auch mit begrenzten Ressourcen effektiv umsetzen lässt. Die Fachleute des Kongresses präsentieren praxisnahe Ansätze, die das Wohlergehen der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen. Auch das Thema Gewalt am Arbeitsplatz wird in diesem Zusammenhang beleuchtet. Ergänzend zum Programm kann man sich zu Betriebsbesichtigungen anmelden, die einen direkten Einblick in moderne Arbeitsschutzpraxis ermöglichen und den Austausch zwischen Theorie und gelebter Realität fördern.

Die Arbeitsmedizin nimmt eine wichtige Rolle im Kongressprogramm ein. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen zeigen, wie sich gesundheitliche Belastungen frühzeitig erkennen und wirksam begegnen lassen. Dabei geht es nicht nur um medizinische Versorgung, sondern auch um präventive Konzepte, die die Gesundheit über den gesamten Erwerbsverlauf hinweg stärken. Themen wie psychische Gesundheit, ergonomische Arbeitsgestaltung und altersgerechte Arbeitsmodelle stehen ebenso auf der Agenda wie neue Ansätze zur betrieblichen Gesundheitsförderung.

Eine Besonderheit des Kongresses ist die enge Verzahnung mit der A+A Fachmesse. Hier verbinden sich Innovationen aus der Forschung mit konkreten Anwendungen. Nationale Konzepte treffen auf internationale Perspektiven, wodurch sich ein breites Spektrum an Lösungsansätzen ergibt. Die Wear Racon Europe, eine Konferenz zur tragbaren Robotik, erweitert das Programm um zukunftsweisende technologische Entwicklungen, die den Arbeitsalltag nachhaltig verändern können. Exoskelette, smarte Assistenzsysteme und KI-gestützte Präventionslösungen sind nur einige der Themen, die hier diskutiert und demonstriert werden.

Besonders hervorzuheben ist der gemeinsame Fokus auf die Vision Zero – das Ziel einer Welt ohne arbeitsbedingte Unfälle und Erkrankungen. In Halle 9 der Messe wird dieses Konzept in einem eigenen Sonderbereich mit Bühne erlebbar gemacht. Interaktive Formate, Best-Practice-Beispiele und internationale Initiativen zeigen, wie Vision Zero konkret umgesetzt werden kann. Auch der Treffpunkt Sicherheit und Gesundheit (TPSG) in Halle 5 sowie das Trendforum in Halle 7 unterstreichen die enge Verbindung zwischen Messe und Kongress. Mitglieder der Basi präsentieren sich dort mit aktuellen Projekten und laden zum Dialog ein. Die Bühne des Trendforums bietet Raum für Impulsvorträge, Diskussionen und die Vorstellung innovativer Konzepte aus der Praxis.

Der Kongress versteht sich als Ort der Begegnung und des interdisziplinären Austauschs. Die Vielfalt der Teilnehmenden – von Sicherheitsbeauftragten über Betriebsärztinnen bis hin zu Vertreterinnen aus Politik und Wissenschaft – schafft ein einzigartiges Netzwerk, das über die Veranstaltung hinauswirkt. Die Themen reichen von rechtlichen Rahmenbedingungen über neue Formen der Arbeitsorganisation bis hin zu Fragen der Nachhaltigkeit und Resilienz in Unternehmen.

Dr. Christian Felten: „Der 39. A+A Kongress 2025 ist weit mehr als eine Fachveranstaltung. Er ist ein Ort der Begegnung, der Vernetzung und der Mitgestaltung. Hier entstehen neue Impulse für eine sichere, gesunde und nachhaltige Arbeitswelt. Die Herausforderungen sind groß – doch die Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen, ist größer.“

Detaillierte Informationen zum Kongressprogramm, zu Tickets und aktuellen Themen sind auf der Webseite der Basi erhältlich.

3 Fragen an …

… Basi-Geschäftsführer Dr. Christian Felten

Lässt sich KI auch für KMU im Bereich Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz einsetzen und wenn ja, wie?
Dr. Christian Felten: Ja, das geht schon ganz gut. Künstliche Intelligenz kann inzwischen auch kleinen und mittleren Unternehmen helfen, Arbeitsschutz effizienter zu gestalten, wie wir auf dem A+A Kongress zeigen können. Auch verfügbare Sprach-KI Anwendungen stellen bereits recht verlässlich geeignete Regelwerke und im Internet veröffentlichte Arbeitsschutzinformationen zusammen. Etwas Vorsicht ist aber geboten, weil diese KI Tools im Moment noch dazu neigen, Fakten in glaubhaftem Ton zu neuen Zusammenhängen ohne realen Bezug zusammenzusetzen. Der A+A Kongress gibt dazu wichtige Entscheidungshilfen.

Wie wird die Vision Zero während des Kongresses konkret erlebbar gemacht?
Felten: Sie erhält erstmals einen eigenen attraktiven Sonderbereich in Halle 9 – direkt auf dem Düsseldorfer Messegelände mitten im Bereich der A+A Fachmesse. Dort können Besucherinnen und Besucher internationale Konzepte und zahlreiche Praxisbeispiele der Vision Zero für sichere und gesunde Arbeitsplätze in Unternehmen nicht nur live erleben, sondern sich auch direkt mit den Akteuren austauschen.

Inwiefern adressiert das Programm des A+A Kongresses 2025 die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen im Bereich Prävention?
Felten: Das Kongressprogramm enthält viele für KMU hochinteressante Veranstaltungen und Workshops bereit: Über den Umgang mit bürokratischen Vorgaben bis hin zu Anforderungen an Arbeitsstätten und Prävention von psychischen Belastungen. Das Ziel aller Referierenden auf dem A+A Kongress ist dabei in jedem Fall, konkrete Handlungsempfehlungen zu geben, die direkt im Betrieb umgesetzt werden können. 

Die Fragen stellte Camillo F. Kluge.

// Foto: Bernd Lauter
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