Wer in der Nähe von Dach- oder anderen absturzgefährdenden Kanten
arbeitet, muss mit den richtigen Produkten zum Auffangen eventueller
Abstürze ausgerüstet sein. Die Fachleute von Honeywell Safety nennen
einige wichtige Faktoren, die bei der Auswahl von persönlicher Schutz-
ausrüstung gegen Absturz (PSAgA) zu beachten sind.
Die drei wesentlichen Komponenten eines jeden Auffangsystems sind Anschlagpunkt, Auffanggurt und Verbindungsmittel – entweder ein Verbindungsmittel mit Falldämpfer oder ein Höhensicherungsgerät (HSG). Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden besteht darin, dass herkömmliche 1,80 m
lange Verbindungsmittel mit Falldämpfer bis zu 1,80 m freien Fall ermöglichen, bevor sie aktiviert werden, und weitere 1,10 m Verzögerungsweg, bevor ein Sturz aufgefangen wird. Im Gegensatz dazu benötigen HSG weniger als 61 cm, um einen freien Fall aufzufangen und reduzieren somit das Risiko, auf den Boden oder Hindernisse auf einer niedrigeren Ebene zu treffen.
Auswahl immer anpassen
In einigen Arbeitsbereichen und Anwendungen ist die Verwendung eines HSG zwingend vorgeschrieben, zum Beispiel bei der Verwendung von PSAgA auf Hubarbeitsbühnen. Hier regelt die DIN 19427 die Auswahl des Verbindungsmittels und beschränkt diese auf die Verwendung eines Kompakt-HSG wie beispielsweise das „Miller Turbo Lite Edge 1,8m“ von Honeywell. In Bereichen mit der Gefahr des Versinkens, zum Beispiel bei einem Getreidesilo, ist die Verwendung von HSG untersagt, da hier die sichere Funktion durch das langsame Einsinken nicht gewährleistet ist. Die Auswahl muss also immer situations- und arbeitsplatzbedingt erfolgen.
Im Falle eines Sturzes muss das Verbindungsmittel, bzw. das Drahtseil oder Gurtband, enormen Kräften standhalten, wobei die Ausrüstung zusätzlich belastet wird, wenn sie über eine Kante gespannt wird. In diesem Szenario besteht die Gefahr, dass das Seil geschwächt, beschädigt oder im schlimmsten Fall durchtrennt wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich für Höhensicherungsgeräte und Verbindungsmittel zu entscheiden, die gründlich auf Kantenfestigkeit getestet wurden, um Scherung und Abrieb zu verhindern. Die Konformität mit EN 360 (für HSG) und EN 355 (für Verbindungsmittel mit Falldämpfer), und insbesondere der neuesten Revision, Typ B VG11 (Rev 8), belegen hohe Sicherheitsstandards. Zusätzlich sollte eine Kantenprüfung gemäß den Anforderungen von CNB/P/11.060 und CNB/P/11.054 bescheinigt sein.
Auf Kantenprüfung achten
Ein scharfkantengetestetes Höhensicherungsgerät sollte immer verwendet werden, wenn die Rettungsleine auf eine Kante treffen könnte oder eben der Anwender Gefahr läuft, über eine Kante zu stürzen, ohne das ein höherer Anschlagpunkt nutzbar ist. Dann muss stets ein Höhensicherungsgerät wie das „Miller Turbo Lite Edge“ verwendet werden, das vollständig kantengeprüft und für das Anschlagen auf Bodenhöhe zugelassen ist.
Höhensicherungsgeräte müssen einen Sturz auffangen ohne den Anwender zu verletzen. Ein abruptes Abbrechen des Sturzes würde Rücken, Nacken und Hüften des Anwenders belasten. Ein Falldämpfer ist integriert, um diese Auffangkraft zu senken. Bei normaler Arbeit lässt er Drahtseil oder Gurtband des Höhensicherungsgeräts unter leichter Spannung aus- und einziehen. Sollte der Anwender abrutschen oder stolpern, stoppt das Bremssystem schnell den freien Fall und sorgt für eine sichere Rettung. „Miller Turbo Lite Edge“ verfügt über einen Schnellverriegelungsmechanismus für eine reduzierte Auffangstrecke, was besonders bei vertikalem Spielraum wichtig ist.
In den Produktspezifikationen sollte immer das maximal empfohlene Gewicht des Anwenders angegeben sein. Einige Geräte haben ein Limit von nur 100 kg, bei anderen wird unterschieden, ob das Gerät horizontal oder vertikal angeschlagen ist. „Miller Turbo Lite Edge“ ist aufgrund seiner hochfesten, verstärkten Gurtbänder für Anwender mit einem Gewicht von bis zu 140 kg zertifiziert.
Einsatz bei jedem Wetter
Auf die Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse sollte geachtet werden, da PSAgA auch unter rauen Bedingungen eingesetzt wird. Dies schließt alle Kunststoff- und Metallkomponenten des Systems ein, die korrosionsbeständig sein müssen. In einigen Fällen sind Schutzklassen wie IP67 eine hilfreiche Zusicherung, dass die Ausrüstung rauen Bedingungen standhält. Unerlässlich ist die regelmäßige Inspektion der PSAgA, da sich die Ausrüstung mit der Zeit verschlechtern kann. Eine nützliche Funktion bei Höhensicherungsgeräten und Verbindungsmitteln mit Falldämpfer ist ein integrierter Sturzindikator. Es ist auch wichtig, sich auf vertrauenswürdige Hersteller zu verlassen, die Hinweise zur empfohlenen Häufigkeit und Umsetzung von Inspektionen geben können.