Richtige und fachkundige Beratung zählt zu den wichtigen Pflichten eines Handwerkbetriebs. Das gilt ganz besonders auch für Dachdecker, wo die korrekte Beratung die Basis für die Sicherheit auf dem Dach ist, wie Carlisle erläutert.
Hand aufs Herz: Wussten Sie, dass an Arbeitsplätzen auf dem Dach auch auf Flachdächern bereits ab einer Absturzhöhe von 3,00 Metern und einer Dachfläche von mehr als 50 qm eine Absturzsicherung gefordert wird? Und falls Sie diese Frage mit „Ja“ beantwortet haben – halten Sie sich daran? Oder gehören Sie zu der Fraktion, die fest daran glaubt, dass schon nichts passieren wird und man ja nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen muss?
Technische Regeln einhalten
Um es gleich vorwegzunehmen – Absturzsicherung ist keine Glaubensfrage. Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) liefern hier eindeutige Vorschriften. Die o. g. Richtwerte stammen aus der ASR A2.1, die die Anforderungen an das Einrichten und Betreiben von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen zum Schutz vor Absturz oder herabfallenden Gegenständen sowie die damit verbundenen Maßnahmen bezüglich des Betretens von Dächern oder anderen Gefahrenbereichen konkretisiert. Die Einhaltung dieser arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften schützt nicht nur Bauherren und Gebäudebetreiber, sondern auch die planenden und ausführenden Firmen vor verhängnisvollen Haftungsfolgen.
Doch die Baustellenrealität sieht leider oftmals anders aus, wie auch eine im Dezember 2021 veröffentlichte Statistik der BG Bau zeigt. Bis September verunglückten bundesweit 69 Bauarbeiter auf Baustellen tödlich. Häufigste Ursache dabei: Abstürze aus großer Höhe und tödliche Verletzungen durch herabfallende Teile. Kosten- und Zeitdruck gelten als die Hauptauslöser für mangelnden Arbeitsschutz auf Baustellen. Höchste Zeit also, ein anderes Bewusstsein zu schaffen.
Nicht am falschen Ende sparen
Diese Meinung teilt auch Dachdeckermeister Norbert Gehrlicher, Inhaber der Gehrlicher Bedachung im oberfränkischen Ebersdorf: „Ein moderner Handwerksbetrieb muss mit der Zeit gehen – dazu gehört auch die strikte Einhaltung der arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen. Es ist unsere Pflicht, unsere Kunden entsprechend zu beraten und vielleicht auch einmal einen Auftrag abzulehnen, wenn der Kunde sich z. B. aus Kostengründen dagegen sperren will“, erläutert er.
Sein Betrieb arbeitet überwiegend im Flachdachbereich; da geht es oftmals um mehrere tausend Quadratmeter große Dachflächen von Industriegebäuden. Hier summieren sich die Kosten für Abdichtungsmaterial, Sicherheitseinrichtungen und Arbeitszeit naturgemäß schnell beträchtlich. Und genau da kommt Gehrlichers Beratungskompetenz ins Spiel – er überzeugt seine Kunden davon, nicht am falschen Ende zu sparen, beispielsweise bei der Installation von Absturzsicherungen. „Nur stationäre Lösungen sind hier vernünftig und praktikabel. Bei großen Flachdächern sind sie Sekuranten absolut vorzuziehen“, erklärt er.
„Geländersysteme bieten kollektiven Schutz für jede Personengruppe, das ist insbesondere wichtig für die im Gebäudebetrieb regelmäßig durchzuführenden Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten“, führt er aus. „Die Anschaffungskosten sind ein wenig höher im Vergleich zu Sekuranten, aber das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist top, denn die Wartungsfolgekosten sind geringer, das kann bei der normalen Dachwartung mitgemacht werden“, ergänzt er.
Einfache und schnelle Montage
Zu den Kunden, die der Dachdeckermeister jüngst vom Einsatz eines stationären Seitenschutzsystems überzeugt hat, gehört ein metallverarbeitendes Unternehmen mit mehreren Standorten in und um Ebersdorf. Auf den großflächigen Flachdächern befinden sich zahlreiche Lichtkuppeln und -bänder, die eine regelmäßige Inspektion erfordern. Hier hat Gehrlicher Bedachung insgesamt mehr als 1000 laufende Meter des „Guard“-Seitenschutzsystems von Carlisle installiert.
Warum er sich für dieses System entschieden hat? „Wir verarbeiten seit vielen Jahren die EPDM-Abdichtungsprodukte von Carlisle. Dass nun auch ein Geländersystem zum Portfolio gehört, ist für uns superpraktisch – so beziehen wir alles aus einer Hand und haben nur einen Ansprechpartner für alle Produkte“, erklärt Gehrlicher. „Außerdem ist das ,Guard`-System sehr anwenderfreundlich. Durch die vormontierten Pfosten und das patentierte Klemmsystem ist es besonders einfach und schnell zu montieren, das spart Zeit und somit Geld. Und das Beste: Durch den Einsatz von Ballastgewichten gibt es keine Durchdringungen, so können keine Leckagen verursacht werden, für die wir später haften müssten“, beschreibt er Vorteile, die ihn überzeugt haben.
Sichere Wartungswege
Die Ausgestaltung von sicheren Wartungswegen auf dem Flachdach bildet eine sinnvolle Ergänzung zur kollektiven Absturzsicherung. Hierfür bietet Carlisle mit dem „Walkway“, einer rutschhemmenden Bahn auf Basis des Synthesekautschuks EPDM, eine Lösung. Durch seine leuchtend gelbe Farbe grenzt er sich optisch klar von der restlichen Dachfläche ab und ist auch bei witterungs- oder tageszeitbedingten ungünstigen Sichtverhältnissen deutlich erkennbar. Berufsgenossenschaften und Unfallverhütungsvorschriften weisen immer wieder auf die Markierung von Verkehrswegen hin. Die Verwendung der Farbe Gelb entspricht den Empfehlungen der Arbeitsschutzrichtlinie A1.3.
Dort, wo die Umgebung eines Gebäudes einen zusätzlichen Gefahrenbereich darstellt, ist besonderes Augenmerk auf eine effektive Absturzsicherung zu richten. Dies betrifft z. B. auch Bahnhofsdächer. So entschied sich die Deutsche Bahn für den Einsatz des „Walkway“ auf der 4600 qm großen Dachfläche des Magdeburger Hauptbahnhofs, auf der sich zahlreiche Lichtkuppeln mit entsprechendem Inspektionsaufkommen befinden. Mit der Ausführung wurde die Firma SFK Dach & Bau aus Magdeburg beauftragt. Die Dachdecker verlegten hier insgesamt 160 laufende Meter des Wartungsweges auf der zuvor mit der EPDM-Bahn „Resitrix“ sanierten Dachfläche. Mit einem Flächengewicht von 2 kg/qm kann der „Walkway“ problemlos bei Sanierungen mit eingeschränkten Lastreserven eingesetzt werden.