Die weltweit agierende Marke für Absturzsicherungen Skylotec erweitert sein Programm um Atemschutz. Für den Aufbau eines hochmodernen Maschinenparks erhält das Unternehmen eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das mit 3,2 Millionen Euro die Investitionskosten zu rund einem Drittel bezuschusst.
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage durch die Corona-Pandemie werden Schutzausrüstungen weiter dringend benötigt. Insbesondere zu Beginn der Pandemie waren viele PSA-Artikel vergriffen, wurden zu überhöhten Preisen oder mit minderwertiger Qualität angeboten oder hatten lange Lieferzeiten. Das galt auch für Schutzmasken, die fast ausschließlich aus dem Ausland importiert wurden. Um Versorgungsengpässen entgegenzuwirken, stellte Skylotec im Frühjahr seine Produktion in Teilen um und fertigte an den vorhandenen Maschinen einfache OP-Masken aus Baumwolle.
Gleichzeitig arbeitete der Hersteller von Absturzsicherungen an einem Konzept, sein Programm dauerhaft um Atemschutz zu erweitern, und produziert medizinische Gesichtsmasken und FFP2-Masken. „Als Hersteller von Schutzausrüstung mit über 70-jähriger Erfahrung und entsprechenden Systemen zur Qualitätssicherung in der Produktion haben wir das Know-how und können dies unkompliziert realisieren“, sagt Dr. Kai Rinklake, Geschäftsführer des Familienunternehmens.
Gesamte Wertschöpfungskette abdecken
Am Stammsitz in Neuwied hat Skylotec in fünf moderne Produktionsanlagen investiert. Die Anschaffungskosten werden mit 3,2 Millionen Euro zu rund einem Drittel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie übernommen. Den Förderbescheid nahm Rinklake jetzt bei einer virtuellen Übergabe von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier entgegen. „Wir wollen die Produktionskapazitäten für Schutzausrüstung in Deutschland deutlich ausbauen und so unsere Importabhängigkeit wirksam reduzieren. Unser Ziel ist es, langfristig die gesamte Wertschöpfungskette – von den Maschinen über das Filtervlies bis hin zu Schutzmasken – abzudecken“, sagt Altmaier.
Neue Fertigungshalle bereits entstanden
Skylotec zählt zu den ersten Unternehmen, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie innerhalb des sogenannten Innovationsprogramms gefördert werden. Damit sollen langfristige, im Weltmarkt wettbewerbsfähige Produktionskapazitäten in einer Größenordnung von jährlich 4,5 Milliarden zertifizierten Schutzmasken in Deutschland aufgebaut werden.
In Neuwied ist bereits eine neue Fertigungshalle entstanden. Dort werden Maschinen in Betrieb genommen, die zu den weltweit schnellsten und innovativsten zählen. Sie ermöglichen eine vollautomatisierte Produktion mit automatischer Fehlerdetektion von 800 Masken pro Minute und haben zudem eine geringe Rüstzeit. Bei Skylotec können damit im kommenden Jahr bis zu 300 Millionen medizinische Gesichtsmasken nach EN 14683:2019+AC:2019 und bis zu 50 Millionen FFP2-Masken gemäß EN 149:2001+A1:2009 produziert werden.