Höhenzugangstechnik ermöglicht sicheres Arbeiten in der Höhe. Immer häufiger setzen Planer, Nutzer und Betreiber von Immobilien dabei auf die wirtschaftlichen zu mietender Hubarbeitsbühnen. Kiloutou Geschäftsführer Stephan Kulawik gibt Hinweise, worauf potenzielle Mieter von Höhenzugangstechnik im Vorfeld eines Einsatzes achten sollten.
Architektur wird immer aufwändiger. In der Höhe gibt es nahezu keine Grenzen, wie man beispielsweise beim Swiss Re-Tower, einem der höchsten Gebäude der Welt, in London sehen kann. Eine Höhe von 180 Metern, eine 22000 qm große Glasfläche, die aus 5146 einzelnen Fassadenelementen besteht, 40 Stockwerke, Atrien, die über sechs Stockwerke reichen, sind nur einige Stichworte zu dem berühmten Gebäude. Mit einer Leiter, mit Gerüsten, oder sogar mit Industriekletterern kann man in diesem Umfeld bei notwendigen Wartungs-, Instandhaltungs-, Reinigungs- und sonstigen Arbeiten nicht viel ausrichten.
Möglichst ohne Aufwand, aber sicher
Auch die Innenbereiche in modernen Neubauten werden immer aufwändiger mit Vorsprüngen, Treppenaufgängen, Bepflanzungen oder Lichttechnik gestaltet. Neben der Glas- und Fassadenreinigung fallen so immer mehr Arbeiten in der Höhe an. Der Immobilienbetreiber ist daran interessiert, dass die notwendigen Arbeiten möglichst ohne großen Aufwand und die Bausubstanz schonend stattfinden. Andererseits spielt die Sicherheit der dafür ausführenden Personen eine große Rolle. Ihnen muss eine auf die Anforderungen vor Ort abgestimmte Höhenzugangstechnik geboten werden, mit der die Arbeiten auszuführen sind. Hier kommen Hubarbeitsbühnen ins Spiel. In den meisten Fällen hat der Architekt aus ästhetischen und wirtschaftlichen Gründen keine Höhenzugangstechnik im Gebäude integriert. Darüber hinaus haben Fahrlafetten auch enorme Auswirkungen auf die Statik. Viele architektonische „Eye-Catcher“ wären somit überhaupt nicht umsetzbar. Mit Lösungen von der Stange, wie beispielsweise Befahranlagen, können darüber hinaus auch nicht alle Arbeiten durchgeführt werden, da sie entweder horizontal oder vertikal verlaufen und somit nicht alle Höhenzugänge erreichen können. Außerdem stören sie unter Umständen das ästhetische Gesamtbild. Dennoch müssen die entsprechenden Arbeiten durchgeführt werden.
Hubarbeitsbühnen gibt es für jedes Umfeld
Bis zu einer Höhe von sieben Metern können Leitern zum Einsatz kommen, die aber das geforderte Einsatzspektrum nicht abdecken. Auch werden noch häufig Gerüste gebaut, eine recht unflexible und zeitaufwändige Lösung. Der Einsatz von Industriekletterern muss von der Berufsgenossenschaft für Arbeitsschutz genehmigt werden. Diese Genehmigungen werden in Deutschland und Europa allerdings nur in Ausnahmefällen erteilt und nur dann, wenn nachweisbar keine andere Möglichkeit für den Höhenzugang darstellbar ist. „Um nicht nur sicher in der Höhe arbeiten zu können, sondern darüber hinaus möglichst alle Tätigkeitsfelder in der Höhe erreichen zu können, bleiben eigentlich nur Hubarbeitsbühnen übrig“, bilanziert Werner Gronau, bei Kiloutou technischer Direktor im Bereich technisches Management, seine Erfahrung mit der Vermietung von Hubarbeitsbühnen. „Keine Situation ist zu komplex, kein Raum zu klein, kein Boden zu empfindlich für diese Maschinen. Im Außeneinsatz, aber auch zunehmend in Innenbereichen von Gebäuden, beweisen Arbeitsbühnen jederzeit ihre Stärke.“
Die Architektur hat sich stark gewandelt, vor allem die Innenbereiche repräsentativer Bauten präsentieren sich aufwändig gestaltet. Beim Einsatz von Hubarbeitsbühnen muss grundsätzlich gewährleistet sein, dass die Bausubstanz geschont wird und die Mitarbeiter ausreichend geschützt sind. Bei der Anmietung von Hubarbeitsbühnen ist darauf zu achten, in welchem Umfeld einer Immobilie diese eingesetzt werden sollen und welche Höhenzugänge erreicht werden müssen.
Beim Mieten an das Erreichen des Einsatzortes achten
Häufig ist zu beobachten, dass bei einer Kundenberatung ausschließlich die Arbeitshöhe und die seitliche Reichweite abgefragt werden. Dabei wird sträflich vernachlässigt, dass mit der Hubarbeitsbühne zunächst einmal der Einsatzort erreicht und dort auch bei engsten Platzverhältnissen sicher aufgestellt werden muss. Erst danach gilt es, das angestrebte Arbeitsfeld in der Höhe oder seitlichen Reichweite zu erreichen. Diese Reihenfolge gilt nicht nur für Außeneinsätze, sondern ganz besonders auch, wenn Höhenzugänge im Gebäudeinneren erreicht werden sollen.
Wichtig dabei ist zu wissen, dass zum Erreichen eines Aufstellplatzes für Arbeitsbühnen die Themen Verkehrslast und Bodenpressung wesentliche Entscheidungskriterien für die Wahl der geeigneten Hubarbeitsbühne sind. Die Verkehrslast gibt an, was der Boden allgemein an Belastung verträgt, wenn sich die Maschine in der Transportposition befindet. Die gängige Formel dazu lautet: Gesamtgewicht F dividiert durch die Stollenfläche A. Die Stützlast unter den vier Abstütztellern betrifft den tatsächlichen Druck, die sogenannte Punktlast oder auch Pratzenlast, die auf dem Unterboden ausgeübt wird. Dabei ist zu beachten, dass die Stützkraft durch Unterlegplatten nicht vergrößert und nicht verringert werden kann. Die Bodenpressung kann dagegen durch Unterlegplatten beeinflusst werden. Diese Aussagen gelten grundsätzlich für alle unterschiedlichen Arbeitsbühnen, wie zum Beispiel Scherenbühnen, Arbeitsbühnen als Anhänger, LKW-Arbeitsbühnen, Selbstfahrer und gummikettenbetriebene Hubarbeitsbühnen. Werner Gronau weist außerdem darauf hin: „Darüber hinaus ist die nationale CE-Kennzeichnung beziehungsweise die strikte Einhaltung der europäischen Norm für Hubarbeitsbühnen, die EN 280, zwingend.“
Zum Autor
Stephan Kulawik (49/Foto) ist Geschäftsführer und verantwortlich für Kiloutou in Deutschland. Zu seinen vordringlichsten Aufgaben zählt es, die Präsenz im deutschen Markt zu stärken und weiter zu entwickeln.
Kiloutou
Der französische Konzern mit Hauptsitz in Lille beschäftigt 5000 Mitarbeiter. 2018 wurde ein Umsatz von circa 690 Millionen Euro erwirtschaftet. Als viertgrößter Vermieter Europas und Hauptakteur in der Gerätevermietung in Frankreich basiert der Expansionskurs von Kiloutou auf der strategisch ausgerichteten Unternehmenspolitik, durch Übernahme regional dominierender Vermietbetriebe die Marktpräsenz insgesamt dynamisch zu komplettieren.