Stürze aus der Höhe sind jedoch nach wie vor die Hauptursache für Todesfälle am Arbeitsplatz. Jon Rowan, Produktlinienmanager von MSA Safety, beschreibt in diesem Fachbeitrag, wie moderne Arbeitgeber nicht nur die Vorschriften einhalten, sondern einen Rundum-Ansatz zur Absturzsicherung verfolgen können.
Moderne Arbeitgeber werden sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit und Notwendigkeit eines wirksamen Risikomanagements immer mehr bewusst. Die Eurostat-Statistiken über Verletzungen und Todesfälle am Arbeitsplatz belegen das mit einer allgemein abnehmenden Tendenz. Dennoch sind Stürze aus der Höhe weiter Hauptursache für tödliche Unfälle am Arbeitsplatz. Das Ziel eines jeden Arbeitgebers sollte aber lauten, einen Arbeitsplatz mit „null Verletzungen“ zu schaffen. Was muss also alles berücksichtigt werden, damit die Mitarbeiter in der Höhe sicher sind?
Moderne Arbeitgeber werden sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit und Notwendigkeit eines wirksamen Risikomanagements immer mehr bewusst. Die Eurostat-Statistiken über Verletzungen und Todesfälle am Arbeitsplatz belegen das mit einer allgemein abnehmenden Tendenz. Dennoch sind Stürze aus der Höhe weiter Hauptursache für tödliche Unfälle am Arbeitsplatz. Das Ziel eines jeden Arbeitgebers sollte aber lauten, einen Arbeitsplatz mit „null Verletzungen“ zu schaffen. Was muss also alles berücksichtigt werden, damit die Mitarbeiter in der Höhe sicher sind?
So wenig wie möglich in der Höhe arbeiten
Zwar sind die Todesfälle am Arbeitsplatz durch Stürze aus der Höhe in den 28 EU-Mitgliedstaaten zurückgegangen, doch Stürze aus der Höhe sind nach wie vor die größte Einzelursache von Todesfällen am Arbeitsplatz. Ein Sturz aus 3,05 m (10 Fuß) dauert nur 0,8 Sekunden, die beim Aufprall auf den Boden erreichte Geschwindigkeit beträgt 7,74 m/s. Im Vereinigten Königreich waren im Fünfjahreszeitraum 2014/15 bis 2018/19 ein Viertel der tödlichen Verletzungen auf Stürze aus der Höhe zurückzuführen – durchschnittlich 36 Todesfälle pro Jahr (Quelle: Riddor).
Am besten vermeidet man einen Sturz, indem so wenig wie möglich in der Höhe gearbeitet wird, also möglichst viele Arbeiten am Boden durchgeführt werden. Es können auch ausziehbare Werkzeuge verwendet, Kabel am Boden verlegt, oder auch ein Kantenschutz am Boden zusammengebaut werden. Wenn die Arbeit in der Höhe jedoch nötig ist, werden Abstürze vermieden, indem ein gesicherter Arbeitsplatz genutzt oder die richtige Art von Schutzausrüstung verwendet wird. Diese Ausrüstung muss geeignet und zugelassen sein und regelmäßig gewartet und überprüft werden. Bleibt dennoch ein Risiko, sind die Folgen eines möglichen Sturzes durch kollektive Schutzvorrichtungen wie Sicherheitsnetze oder Auffangkissen zu minimieren.
Schulungen verdeutlichen die Risiken
Schulung ist entscheidend. Sie veranschaulicht die Risiken bei der Arbeit in der Höhe, die Funktion der Absturzsicherungssysteme und deren Grenzen. MSA empfiehlt eine theoretische Schulungseinheit mit kleinen Personengruppen gefolgt von praktischen Übungen. Die Teilnehmer erfahren die notwendige Theorie und erhalten Gelegenheit zur praktischen Anwendung. Dies vermittelt Sicherheit in der Verwendung der Ausrüstung und auch Verständnis der mit der Arbeit in der Höhe verbundenen Risiken.
Jeder Industriezweig birgt eigene Risiken. Daher sollte am Anfang eine ausführliche Risikobewertung der konkreten Arbeitsumgebung stehen. Im Bauwesen reichen die Gefahren von der Fallhöhe über zerbrechliche Dächer, Dachfenster, schräge Dächer, ungeschützte Kanten und labile oder schlecht gewartete Zugangsvorrichtungen. In der Elektrobranche lauern Gefahren wie Verbrennungen, Brände, Flüssigkeitsaustritte, elektrische Schläge und Störlichtbogen, Alltagsaufgaben wie Wartungen führen auf Öl- und Gasbohrinseln zu 70 Prozent der schweren Verletzungen.
Nicht alle Auffanggurte bieten den gleichen Schutz
Zunächst ist also herauszufinden, welche Absturzsicherungslösungen dem Bedarf am besten entsprechen. Der Einsatz eines kollektiven Schutzsystems ist immer vorzuziehen. Wenn dies nicht möglich ist, dann sind persönliche Schutzsysteme einzusetzen, die den Benutzer zurückhalten oder Höhe und Folgen eines Sturzes begrenzen. Welche Lösung auch gewählt wird, fast immer erfordert die Arbeit in der Höhe das Tragen eines Auffanggurts. Es gibt auf dem Markt viele Auffanggurte, aber nicht alle bieten das gleiche Maß an Schutz. Da ist auch die Frage zu beantworten, was der Auffanggurt leisten soll, ob er dem Zurückhalten oder dem Auffangen von Stürzen dient? Alle in Europa verwendeten Auffanggurte müssen der EN 361:2002 entsprechen. Auffanggurte und Verbindungsmittel, die zum Zweck der Arbeitsplatzpositionierung oder der Rückhaltung bestimmt sind, müssen der EN 358:2018 entsprechen. Rückhalteverbindungsmittel mit fester Länge, die nicht in einen Gurt integriert sind, werden in EN 354 behandelt.
Spezialisten beraten wenn Unsicherheit herrscht
Bei MSA ist man der Ansicht, dass jeder Auffanggurt Passform, guten Sitz und Funktion bieten sollte. Komfort mag weniger vorrangig erscheinen, aber wie die britische Gesundheits- und Sicherheitsbehörde (Health and Safety Executive) betont, „ist es unwahrscheinlich, dass unbequeme Ausrüstung richtig getragen wird“. Und im schlimmsten Fall wird sie sogar ganz weggelassen werden. Herrscht Unsicherheit darüber, welche Lösungen dem Bedarf am besten entsprechen, und ob die gewählten Produkte miteinander kombinierbar sind, stehen unabhängige Spezialisten wie MSA mit Rat zur Seite. Die Vorteile eines rigorosen Rundum-Ansatzes zur Absturzsicherung stellen sich in einem Unternehmen schnell ein. Mitarbeiter, die über die Verwendung von Absturzsicherungsausrüstung und die Risiken der Arbeit in der Höhe geschult wurden, sind besonders engagiert. Schulungen beugen zudem vor, dass Mitarbeiter nicht in einer Unfallstatistik erscheinen. Durch den Einsatz der besten Absturzsicherungssysteme, durch Beratung, Schulung und Betreuung, wird somit dazu beigetragen, dass Arbeiter jeden Tag sicher wieder nach Hause gehen.
Neue Auffanggurtreihe eingeführt
Als „die nächste Generation der Absturzsicherung“ kündigt MSA Safety seine neue Auffanggurtreihe „V-Series“ an. Jeder Auffanggurt der neuen Reihe verfügt über einen zentralen Schnellverschluss im „Racing Style“, der einen eng anliegenden und komfortableren Sitz des Auffanggurts ermöglicht. Die Reihe ist mit neuen wabenförmigen Nahtmustern ausgestattet, die das Erkennen beschädigter Fäden bei verwendungsvorbereitenden Prüfungen erleichtern. Das beschichtete Gurtband weist Schmutz, Fett und Feuchtigkeit ab. Der „V-Flex“, das Premium-Produkt der Reihe, verfügt über eine patentierte Beingurtkonstruktion, die ein Verrutschen verhindert. Hinzu kommt ein zum Patent angemeldetes Hüftgelenk. Der „V-Fit“, der „V-Form+“ und der „V-Flex“ sind auch mit einem speziellen Auffangpunkt für Personenfall-begrenzer ausgestattet, der eine schnelle und einfache Befestigung ermöglicht.