Es gibt verschiedenste Arten von Gerüsten. Doch egal ob Fassaden-, Raum-, Hänge- oder fahrbare Gerüste, Fang- oder Dachfanggerüst, sie sollen das Arbeiten erleichtern und die Beschäftigten gleichzeitig schützen und sichern.
Um eine allgemeine zuverlässige Sicherheit nicht nur für die Nutzer der Gerüste zu gewähren, werden insbesondere In der Technischen Regel für Betriebssicherheit (TRBS) 2121, Teil 1 Maßnahmen zur Sicherheit von Gerüsten aufgeführt. Neben einer Gefährdungsbeurteilung, nachgewiesener Standsicherheit, einer Montageanweisung und einem Nutzungsplan sind insbesondere die sicheren Zugänge und die Absturzsicherung wesentliche Inhalte der TRBS 2121 Teil 1.
Angang 2019 erfuhr die TRBS ein Update. Insbesondere wurden „die Zugänge anders geregelt, aber ein sicherer Auf-, Um- und Abbau war der Schwerpunkt der Neuerungen“, sagt Achim Fachbach, bei der BG BAU im Referat Hochbau für die Gerüste zuständiger Ansprechpartner. Vorlaufende integrierte Seitenschutzsysteme, die auch von einer Etage tiefer montiert werden können, und Montagesicherungsgeländer wurden besonders angesprochen.
„PSAgA reicht nicht mehr“, betont Fachbach. Der Grund ist einleuchtend, denn eine technische Sicherungsmaßnahme ist immer sicher, „PSAgA hingegen ist ein willensabhängiger Schutz. Dieser ist sicherlich gut, wenn er genutzt wird. Doch zum Arbeiten wird ein Verbindungsmittel benötigt und der Arbeiter kann je nach Bauart dennoch hineinstürzen“, nennt Fachbach die Nachteile der PSAgA für diese Aufgabe. „Mit einem Seitenschutz können die Beschäftigten nicht abstürzen.“ PSAgA darf nur eingesetzt werden, wenn technische Schutzmaßnahmen nicht greifen und alle Anforderungen an eine sichere Verwendung erfüllt sind.
Wie erfolgreich die Neuerungen in der Praxis sind, sprich ob sich die Unfallzahlen entsprechend reduziert haben, darüber kann seitens der BG BAU noch nichts Konkretes ange-
geben werden. „Das dauert erfahrungsgemäß, bis sich solche Änderungen in Unfallstatistiken bemerkbar machen.“
Ansonsten betont Fachbach noch die insgesamt gute Zusammenarbeit mit den Gerüstherstellern und: „Was die Hersteller produzieren, unterstützt die aktuellen Anforderungen.“
Wobei er einräumt, dass seitens der BG BAU der Fokus auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz gerichtet ist, die Hersteller hingegen auch Themen wie Standsicherheit im Blick haben. Auch in der Entwicklung von Neuerungen an Gerüsten besteht ein enger Austausch mit den Produzenten. „Da gilt, je eher die Hersteller uns an Bord holen, desto eher können wir da auch Tipps und Anregungen geben.“
cfk