Seit 25 Jahren gibt es das Unternehmen Austrialpin im Tiroler Stubaital. Das Familienunternehmen produziert hochwertige Ausrüstung aus Metall für Arbeitssicherheit sowie den Berg- und Flugsport. Beim Besuch in Tirol gewährte Marketingleiter Stephan Weckschmied der Redaktion einen Einblick in das Unternehmen.
Es war 1996, als sich das Unternehmen aus einer Genossenschaft löste, um etwas unabhängiger und freier auf dem Markt agieren zu können. Mit Erfolg: Mittlerweile verfügt Austrialpin über eine Produktionsstätte sowie eine Werkzeugmacherei im Stubaital und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. „Unsere Produkte sind nicht nur made in Austria, sie sind sogar made in Fulpmes“, betont Marketingleiter Stephan Weckschmied, dass im Prinzip alle Produkte am Firmensitz in dem Stubaitaler Ort hergestellt werden. Lediglich einige wenige Teile, die nicht aus Metall sind, kauft der weltweit agierende Familienbetrieb dazu. „98 Prozent produzieren wir aber selbst.“
Cobra auf der ganzen Welt ein Begriff
Dabei hat das Unternehmen zwei wesentliche Standbeine. Da ist einmal der Berg- und Flugsportbereich, wo das Unternehmen von Karabinern über Eispickel die Sportler ausstattet. Auf der anderen Seite findet sich der Industriebereich wieder. „Da treten wir vorrangig als Zulieferer in Erscheinung“, sagt Weckschmied. Insbesondere die „Cobra Quick Release“ Schnalle findet sich bei „unzähligen Gurtband-Verarbeitern auf der ganzen Welt, die diese Schnallen für ihre PSA verwenden“, wie Weckschmied sagt. „Damit ist Austrialpin eigentlich auch groß geworden. Unsere Cobra ist mittlerweile auf der ganzen Welt ein Begriff, sie ist ein regelrechtes Synonym für solche Schnallen.“
Auch die umfangreiche Auswahl an Karabinern ist längst im Bereich Arbeitssicherheit angekommen. „Da entwickeln wir uns stetig weiter, probieren sehr viel Neues aus, um die noch besser und noch sicher zu gestalten“, so Weckschmied. Als Beispiel nennt er den Karabiner „Rondo“, ein Produkt, das Austrialpin bereits lange im Sortiment hat – aber kontinuierlich an die Marktanforderungen anpasst. „Der Wunsch nach einem sehr schnellen, aber weiter auch äußerst sicheren Verschluss am Karabiner kam auf“, nennt der Marketingleiter ein Beispiel, „und so haben wir den Slide-Autolock entwickelt.“
INFO
Cobra ist mittlerweile ein Synonym für einen Klickverschluss an PSA. Der geht nur auf, wenn man beide Seiten drückt und die Schnalle entlastet ist. Unter Zug lässt sie sich aus Sicherheitsgründen nicht drücken. Cobra gibt es mittlerweile in unzähligen Varianten für verschiedenste Anwendung in der Industrie und im Sport.
„Der schnellste Karabinerverschluss der Welt“
Der Slide-Autolock lässt sich bequem durch gezielten Druck mit einem Finger auf den eingelassenen Messingslider öffnen. Beim Loslassen des Schnappers verriegelt dieser wieder automatisch. Die abgesenkte Positionierung des Druckknopfs verhindert ein versehentliches Öffnen, macht den „HMS Rondo ID Slide-Autolock“, wie die vollständige des Karabiners lautet, somit auch „absolut manipulationssicher“. „Dennoch lässt er sich ganz einfach mit einem Handgriff öffnen. Das ist der schnellste Karabinerverschluss der Welt“, erklärt Weckschmied selbstbewusst.
Diese innovativen Karabiner und die Cobra-Schnallen sorgen nicht allein für den Erfolg als Zulieferer der PSA. Die eigene Beschichtungsmethode ist ein zusätzlicher Markttreiber. Knapp zehn Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der Beschichtung High Performance Coating (HPC), die nicht allein nur ein breite Farbvielfalt ermöglicht. HPC schützt die so beschichteten Produkte ebenso vor mechanischen oder chemischen Einflüssen wie beispielsweise Abrieb oder Korrosion.
tephan Weckschmied verantwortet
das Marketing bei Austrialpin.
// Foto: Camillo F. Kluge
Produkte fühlen sich auch „wärmer“ an
„HPC ist abriebfest, bietet eine unendliche Farbvielfalt, auch matte Farben sind möglich, es ist hitzebeständig und wesentlich dünner als eine übliche Pulverbeschichtung. So sind auch feinere Gravuren nach der Behandlung mit HPC noch sehr gut zu lesen“, zählt Weckschmied Vorteile der hauseigenen Entwicklung auf. Hinzu kommt, dass auch die Haptik nichts mehr von einem kalten Metallgegenstand hat. Die Produkte fühlen sich besser, sozusagen wärmer an.
So hat das Unternehmen im idyllischen Stubaital ein wenig den Charakter einer kleinen familiären Manufaktur. Man hat sich bei der Herstellung auf eine besondere Nische spezialisiert, versucht diese so gut es geht auszufüllen und am Markt zu platzieren. Aktuell möchte das Unternehmen gerne noch etwas mehr an seiner Popularität und Präsenz schrauben. Allerdings nicht um jeden Preis, wie Weckschmied deutlich sagt. „Unsere Kernkompetenz ist das, was wir selber produzieren. Da können wir mit unserem Namen für die Qualität der Produkte geradestehen. Wir wollen nicht den Kopf für Zukaufprodukte hinhalten. Qualität ist uns wesentlich wichtiger als Wachstum.“
Von Camillo F. Kluge
AUSTRIALPIN
… beschäftigt in Fulpmes rund 100 Mitarbeiter. Mit dem Standort erreicht das Familienunternehmen höchste Qualitätsansprüche, sichert Arbeitsplätze vor Ort, verzichtet auf lange Lieferwege, fördert die Nachhaltigkeit und erfüllt gerne die hohen österreichischen Umweltauflagen