Wie können wir die wachsende Nachfrage nach unseren Produkten befriedigen und gleichzeitig die Auswirkungen unseres Handelns verkleinern? Diese Frage beschäftigt Petzl sehr – so sehr, dass man sich bereits 2019 dazu entschlossen hat, die Suche nach den richtigen Antworten in der Unternehmensführung zu verankern. Das Ziel: ein nachhaltiger Veränderungsprozess, der das gesamte Unternehmen und alle Zulieferbetriebe umfasst.
Der PSAgA Hersteller Petzl ist bekannt für Qualität, Innovation und Lösungen für knifflige Probleme. Seit über 50 Jahren entwickelt das französische Familienunternehmen Produkte, die Bergsportlern und Menschen in der Arbeitssicherheit das Leben leichter und vor allem sicherer machen. Durch die Wurzeln des Unternehmens in der Höhlenforschung war seit jeher ein hoher Bezug zur Natur gegeben und vieles, was heute unter den Titel „CSR & Nachhaltigkeit“ fällt, war lange vor der öffentlichen Diskussion darüber im Unternehmen Petzl bereits Standard.
Trotzdem sind neue Denk- und Handlungsansätze nötiger denn je und so traf Familie Petzl im Jahr 2019 eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen: Sébastien Petzl, einer der Söhne, an den das Unternehmen gerade übergeben wird, wurde zum CSR Director ernannt. Es folgte eine Phase, in der er mit seinem vierköpfigen Team die gesamte Wertschöpfungskette akribisch durchleuchtete, eine Perspektive entwickelte und messbare Standards implementierte – teilweise auch mit externer Expertise. Das Ziel: bis 2030 einen Transformationsprozess vollziehen, der Antworten auf die elementaren Fragen gibt und gleichzeitig die daraus resultierenden Lösungen im Unternehmen, den Zulieferbetrieben und der Wertschöpfungskette implementiert.
Handeln für eine bessere Zukunft
Auf dem eingeschlagenen Weg wurde schnell etwas klar: Zwar gibt es viele Herausforderungen, aber glücklicherweise auch viele Wirkungshebel und Möglichkeiten. So viele sogar, dass eine Struktur und Priorisierung unerlässlich ist. Am Ende wurden zwei grundsätzliche Entscheidungen in der Unternehmensstrategie verankert, die die Entschlossenheit zum Handeln konkretisieren und gleichzeitig das Dach aller Maßnahmen bilden: „Für unser Ziel einen Wandel herbeizuführen, verpflichten wir uns zunächst 1 Prozent unseres Umsatzes für die Finanzierung von Projekten bereit zu stellen, die die Umweltbelastung unserer Wertschöpfungskette begrenzen.“
Die Priorität ist nach wie vor die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, der einen Großteil der Klimaherausforderungen verkörpert. Dieses Engagement schließt auch zusätzliche Mittel für die Zulieferbetriebe und Partner von Petzl ein – ohne sie wäre die Wertschöpfungskette nicht komplett.
„Unsere zweite Verpflichtung besteht darin, den Übergang zu einem verantwortungsvolleren, nachhaltigen Wirtschaftsmodell einzuleiten, das die Menschheit und den Planeten in unserem gesamten Handeln berücksichtigt.“ Da die Ressource Mensch bei Petzl sowohl Ideengeber als auch Dreh- und Angelpunkt eines erfolgreichen Wandels ist, wird über die Klimafrage hinaus ein kultureller Wandel im Unternehmen gefördert. Dafür ist es unerlässlich alle Mitarbeiter für die soziale und ökologische Verantwortung zu sensibilisieren und auch Möglichkeiten für Austausch und Engagement zu schaffen. Ganz konkret bedeutet das, dass der CSR-Ansatz bei Petzl pragmatisch und teamorientiert ist.
Verankerung auf höchster Ebene
Genau deswegen wird Wert darauf gelegt, den Wandlungsprozess für alle zu öffnen und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle Unternehmensebenen involviert sind. Das funktioniert durch drei Instanzen:
- Der CSR-Strategieausschuss, der die Verbindung und Umsetzbarkeit von CSR-Zielen und Gesamtstrategie gewährleistet.
- Die CSR-Abteilung, die bereichsübergreifende Projekte vorschlägt und deren abteilungsübergreifende Umsetzung koordiniert.
- Der Ausschuss für ökologischen Wandel, der die Vorschläge von Mitarbeitern zur Verbesserung des Arbeitsalltags aufnimmt, strukturiert und durchführt.
Priorisierung der Herausforderungen
Im Jahr 2020 wurde eine Umfrage unter den verschiedenen Interessengruppen bei Petzl gemacht. 2000 Personen wurden mit dem Ziel befragt, einen Fokuskatalog zu erarbeiten, der eine Gewichtung und Ansiedlung der Herausforderungen zulässt, denen das Unternehmen entgegen tritt. Die Umfrage sollte Aufschluss darüber geben, wie hoch die Dringlichkeit zu handeln ist, welchen Handlungsspielraum es gibt und welche Auswirkung auf die Geschäftstätigkeit zu erwarten ist.
Im Bereich CSR wurden 16 Herausforderungen identifiziert. Diese wurden in vier Säulen eingeteilt und mit messbaren Zielen versehen:
- Reduzierung der Kohlenstoffintensität um 50 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2019
- Verwertung von 100 Prozent der Abfälle weltweit bis 2025
- Verbesserung der Zufriedenheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz um 10 Prozent bis 2025
- Unterstützung aller direkten Zulieferbetriebe bei ihrem CSR-Ansatz bis 2025
Ziele, die ein Meilenstein sind und gleichzeitig nur ein Puzzleteil in der globalen Situation. Um die Umsetzung dieser Ziele transparent zu machen, veröffentlicht Petzl die Ergebnisse der einzelnen Schritte auf dem Weg dorthin auf seiner Internetseite. Auch die jährlich erscheinenden CSR-Berichte stehen dort frei zugänglich zum Download bereit – enthalten sind viele Details, die den eigenen Wandel dokumentieren, aber auch inspirieren sollen, gemeinsam Lösungen für ein Problem zu finden, das uns alle angeht.
Unternehmensstiftung
Die Petzl-Unternehmensstiftung unterstützt und initiiert Projekte von allgemeinem Interesse, welche zum Gleichgewicht zwischen Menschen, ihren Aktivitäten in der Vertikalen und ihrem natürlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Umfeld beitragen. Alles zur Stiftung und Petzl unter www.petzl.com/brand