Für einen reinen PSA-Bekleidungshersteller wie HB Protective Wear stellt sich die Herausforderung, dass eigentlich keines der umweltbezogenen Siegel auf die besonderen Rahmenbedingungen bei Schutzbekleidung anwendbar ist, selbst wenn eingesetzte Materialien zertifiziert sind.
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen und auch bei den Kunden einen hohen Stellenwert eingenommen. Oft werden Nachhaltigkeitsaspekte inzwischen als Entscheidungskriterium angewandt und aufgrund dessen steigen auch die Anfragen nach Siegeln und Standards, wobei die Situation recht unübersichtlich ist. Auch für Hersteller scheint es immer schwieriger zu werden zu entscheiden, welcher Weg nun der richtige ist, da mit den Zertifizierungen nicht zuletzt auch Kosten verbunden sind.
Trotzdem ist Nachhaltigkeit bei HB Protective Wear ein wichtiges Thema. Mit Blick auf das Sortiment stehen derzeit noch vor allem die Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte im Fokus. Das Ziel ist zudem, wo immer dies möglich ist, nachhaltige Zutaten und Fasern wie recyceltes Polyester und Bio-Baumwolle einzusetzen. Hierbei gibt es allerdings noch einige Herausforderungen, denn derzeit erfüllen viele dieser Fasern die hohen Anforderungen an PSA noch nicht zuverlässig und insbesondere bei der Bio-Baumwolle ist die Nachfrage deutlich höher als das Angebot.
Viele Industriewäschen überstehen
Besonders wichtig ist es für HB bereits seit langer Zeit, dass die Bekleidung auch viele Industriewäschen übersteht und der Schutz für den Träger auch nach häufigem Waschen noch auf gleichem Niveau vorhanden ist. HB arbeitet zudem intensiv an Fragen, die sich mit der Kreislauffähigkeit von PSA auseinandersetzen und sondiert diesbezügliche Ansätze. Aber hier gibt es gerade mit Blick auf die Multi-Risk Produkte noch keine Möglichkeiten zum Recycling, zudem erschwert die Kontamination von PSA diesen Schritt zusätzlich.
Berücksichtigt werden muss bei PSA auch bei dem Thema Nachhaltigkeit, dass der Trägerschutz im Vordergrund aller Bemühungen steht. Dies kann jedoch in bestimmten Fällen schwierig sein, da sich teilweise die Anforderungen von Trägerschutz und Umweltschutz widersprechen, wie z. B. beim Einsatz von Fluorcarbon. Dieser ist umweltschädlich, aber für viele Anwendungen im Chemikalienschutz zum Schutz des Trägers noch unersetzlich.
HB engagiert sich in seinen Produktionsstätten für die Umsetzung und Einhaltung der Sozial-Standards. Deswegen arbeitet HB schon teilweise über 15 Jahre mit seinen Herstellungsbetrieben in Osteuropa und dem eurasischen Raum zusammen und führt dort regelmäßig Sozialaudits durch, welche auf bekannten Sozialstandards sowie dem HB-Code of Conduct beruhen. Zusätzlich wird HB im Jahr 2023 die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) durchführen. Zudem hat das Unternehmen klare Nachhaltigkeitsziele formuliert und bemüht sich parallel um eine Zertifizierung nach ISO 14001.