Höchste Sicherheit für die Höhe
Servus, ich bin Norman Checker, der Normen- und Richtlinien-Checker. Heute sammle ich für Arbeitsschutz – aber sicher! wichtige Fakten zu Einzelanschlagpunkten zur Absturzsicherung.
Einzelanschlagpunkte haben als bauliches Verbindungsglied zur Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) eine wichtige Funktion. Die speziellen Befestigungspunkte werden an festen Strukturen wie Wänden, Dächern oder Stahlträgern montiert und bieten den Halt für die eingesetzten Absturzsicherungssysteme. Im Falle eines Sturzes nehmen die Anschlagpunkte die entstehende Kraft auf und verteilen sie so, dass die Gebäudestruktur sicher trägt. Aus diesem Grund sind Materialauswahl, korrekte Montage und Nutzung der Anschlagpunkte entscheidend für ihre rettende Funktion im Ernstfall.
Vorschriften und Normen, die es zu beachten gilt:
- DIN EN 795 – Persönliche Absturzschutzausrüstung, Anschlageinrichtungen: Grundlegende Anforderungen für
Einzelanschlagpunkte. Sie müssen auftretenden Kräften im Falle eines Sturzes sicher standhalten. Kriterien:
– Festigkeit der Verankerung (Mindestfestigkeit von 12 kN)
– Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse wie Korrosion und UV-Strahlung
– Prüfung durch zertifizierte Prüfinstitutionen - DIN 4426 – Instandhaltung baulicher Anlagen (gilt für Typen A, C, D)
- DGUV Information 201-056: Planungsgrundlagen von Anschlageinrichtungen auf Dächern
- DGUV Regel 112-198 – Benutzung von persönlichen
Schutzausrüstungen gegen Absturz. Gefährdungsbeurteilung vor der Nutzung ist zwingend notwendig. Mitarbeiter müssen eine sachkundige Einweisung in die Handhabung der PSA erhalten. - Technische Regel für Betriebssicherheit (TRBS) 2121-1:
Schutz vor Abstürzen bei der Verwendung von Gerüsten. Für Einzelanschlagpunkte, die bei der Arbeit auf Dächern verwendet werden, gelten bundeslandspezifische Bauordnungen. Es gibt Unterschiede, zum Beispiel bei der Nachrüstpflicht von Absturzsicherungen bei Bestandsbauten.
Gemäß der DGUV Vorschrift 1 und der Betriebssicherheitsverordnung müssen Absturzsicherungssysteme ab einer Absturzhöhe von 2 Metern verwendet werden. In besonderen Gefährdungssituationen, etwa bei rutschigen oder schrägen Flächen, kann diese Grenze niedriger angesetzt werden.
Entwicklungstrends: Materialien und Technik
Neue Materialien wie hochfester Edelstahl oder leichte Aluminiumlegierungen sorgen für eine verbesserte Tragfähigkeit bei gleichzeitiger Korrosionsbeständigkeit. Zudem gibt es neue modulare Systeme, die sich flexibel an unterschiedliche Dachstrukturen anpassen lassen.
Arten von Anschlagpunkten
- Fest installierte Anschlagpunkte (Typ A): Baulich dauerhaft an festen Strukturen wie Beton- oder Stahlkonstruktionen angebracht.
- Temporäre, mobile Anschlagpunkte (Typ B): Beispielsweise mit Gewichten oder Klemmen befestigt und lassen sich z. B. von Trapezblechen oder Glasdächern wieder rückstandsfrei entfernen.
- Seilsicherungssysteme mit Anschlagpunkten (Typ C): Flexible Führung entlang eines gespannten Seils.
- Anschlagpunkte für Schienensicherungssysteme (Typ D): Ähnelt Seilsicherung, allerdings feste Führung entlang von Schienen.
- Anschlageinrichtungen, die durch ihr Eigengewicht gehalten werden (Typ E).
Da die Typen A, C und D nicht ortsveränderlich, sondern direkt mit dem Bauwerk verbunden sind, fallen sie nicht unmittelbar unter „Persönliche Schutzausrüstung“, sondern brauchen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ). Die beweglichen Anschlagpunkte der Typen B und E unterliegen dem Geltungsbereich der PSA-Verordnung (EU) 2016/425.
NORMANS 5 PRAXIS-TIPPS FÜR CHECKER:
- Regelmäßige Prüfungen: Einzelanschlagpunkte müssen jährlich durch einen Sachkundigen geprüft
werden (Doku Wartungsintervalle). - Schulungen: Nur regelmäßig geschulte Mitarbeiter dürfen Absturzsicherungssysteme nutzen.
- Gefährdungsbeurteilung vor jeder Nutzung.
- Montage nur durch Fachleute: Einzelanschlagpunkte dürfen nur von zertifizierten Fachkräften
montiert werden. - Berücksichtigung regionaler Vorschriften: Bauordnung des Bundeslands prüfen.
>> Quellen & Links für mehr Informationen:
QR-Codes …
… an Einzelanschlagpunkten ermöglichen schnelle Prüfnachweise über Apps und erleichtern die Dokumentation von Wartungs- und Prüfintervallen.