Servus, ich bin Norman Checker, der Normen- und Richtlinien-Checker. Heute beschäftige ich mich für „Arbeitsschutz – aber sicher!“ mit dem, was Ihr drunter tragt: Funktionswäsche.
Fakt ist, atmungsaktive Arbeitskleidung kann nur mit passender Funktionswäsche optimal funktionieren. Logisch, oder? Die Schicht, die unmittelbar mit der Haut in Kontakt ist, hat großen Einfluss auf das gesunde Körperklima. Funktionswäsche hat die Hauptaufgabe, Feuchtigkeit vom Körper weg zu transportieren und dennoch gut zu isolieren – bei Wind und Wetter sowie bei körperlicher Anstrengung.
Schützende Funktion
Funktionswäsche kann mit hitze- und flammenfesten Garnen ausgestattet sein, um vor Brandverletzungen zu schützen (EN ISO 11612). Verschiedene flammenhemmende Schichten erhöhen den Schutz, falls z. B. beim Schweißen, Flexen oder Löten doch ein Funke die Arbeitskleidung durchdringt. Wer Arbeiten unter Spannung durchführt, trägt im besten Fall Wäsche, die nach EN 61482-2 zertifiziert ist. Antistatische Kleidung erfüllt die Anforderungen der Norm EN 1149-5 und soll entflammbare Entladungen verhindern.
Normenübersicht
- EN ISO 11612: Schutzkleidung – Kleidungzum Schutz gegen Hitze und Flammen (Klassen A1 B1 C1).
Eignet sich z.B. für Industriearbeiter und Elektriker. - EN ISO 14116: Schutzkleidung, Material(-Kombinationen) mit begrenzter Flammenausbreitung – bei kurzem, zufälligem Kontakt mit Hitze oder Funken.
- EN 1149-5: Anforderungen an Materialien und das Design von elektrostatisch ableitender Schutzkleidung (antistatische Wirkung)
- IEC 61482-1-2: Schutz vor thermischen Gefahren durch einen elektrischen Lichtbogen
- EN 343: Anforderungen an Kleidung zum Schutz gegen Nässe / Regen
- EN ISO 15797: Industrielle Waschverfahren: hygienische Wäsche bei hohen Temperaturen
- EN ISO 13688: Schutzkleidung – Allgemeine Anforderungen
- EN 14126: Schutzkleidung gegen Infektionserreger
- EN 14605: Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien
Praktisch ist sie auch
Funktionsshirts und -hosen haben ein geringes Gewicht (g/m²) und trocknen schnell. Die Spezialunterwäsche transportiert den Schweiß nach außen und reflektiert gleichzeitig die Körperwärme. Leicht und elastisch ermöglicht sie eine hohe Bewegungsfreiheit.
ASTM E 2149-01
Die Kennzeichnung ASTM E 2149-01 steht für antimikrobielle Produkte, die Wachstum von Geruchsbakterien verhindern.
Komforteigenschaften
- 3 Flache Nahtverarbeitung macht das Tragen unter Arbeits- und Winterkleidung noch angenehmer.
- 3 Teilweise innen mit Wolle (Allergiker bitte beachten) ausgestattet für ein warmes und trockenes Klima > Hersteller geben meist Wärmestufen / Komfortzonen an.
- 3 Moderne, ergonomische Passformen verleihen der Wäsche einen guten Sitz auf der Haut.
NORMANS 5 PRAXIS-TIPPS FÜR CHECKER:
- Kunstfasern wie Polyamid oder Polyester bieten bestes Feuchtigkeitsmanagement, Wolle – insbesondere Merinowolle – hat exzellente thermoausgleichende Eigenschaften
- Eingearbeitete Aktivkohle verkürzt die Trocknungszeit
- Achte auf hygienische Waschtemperaturen
- Funktionswäsche soll eng anliegen, es darf aber nichts scheuern, kratzen, einengen oder drücken.
- Feuchte Wäsche nach dem Tragen zum Trocknen aufhängen oder direkt waschen – nicht feucht liegen lassen.
>> Quellen & Links für mehr Information:
www.beuth.de