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Norman Checker
Sommerlichleichte Sicherheitsschuhe

  • Juni 18, 2025
Die wichtigsten Regeln für sommerlichleichte Sicherheitsschuhe

Servus, ich bin Norman Checker, der Experte für Normen und Richtlinien. Heute nehme ich für Arbeitsschutz – aber sicher! die leichten Sommer-Arbeitsschuhe aus dem Regal und erkläre, worauf es sicherheitstechnisch ankommt.

// Foto: SZwei Verlag

Bei aller Sommerhitze und dem Bedürfnis, die Schutzkleidung leichter zu machen, darf der Arbeitsschutz nicht ins Schwitzen geraten. Sommerlich leichte S3-Sicherheitsschuhe sind kein Widerspruch. Dank innovativer Materialien und moderner Designs bieten sie hohen Tragekomfort, ohne den gesetzlichen Anforderungen zu widersprechen. Vorausgesetzt, sie sind zertifiziert und sorgfältig ausgewählt.

Ganz kurz: Das bedeutet „S3“
Sicherheitsschuhe der Klasse S3 nach DIN EN ISO 20345 erfüllen strenge Anforderungen. Sie besitzen eine Zehenschutzkappe (meist aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff), sind durchtrittsicher (z. B. durch eine metallische oder textile Zwischensohle), antistatisch, energieabsorbierend im Fersenbereich und bieten Schutz gegen eindringende Flüssigkeit. Zusätzlich ist die Sohle rutschhemmend – ein nicht zu unterschätzender Faktor bei glatten Werkstattböden oder nassem Untergrund.

Rechtliche Grundlage: Schutz mit System
Das Tragen von S3-Sicherheitsschuhen ergibt sich aus den gesetzlichen Vorgaben. Im Zentrum steht das Arbeitsschutzgesetz, das eine Gefährdungsbeurteilung vorschreibt. Ergibt diese, dass Verletzungsgefahr für die Füße besteht, muss geeignete Persönliche Schutzausrüstung (PSA) bereitgestellt und getragen werden.

ACHTUNG BEI EINLAGEN 
Die DGUV Regel 112-191 legt fest, wann und wie Fußschutz getragen werden muss. Sie regelt auch die Anpassung von Sicherheitsschuhen, z. B. bei orthopädischen Einlagen, im Sinne des Schutzes nach
DIN EN ISO 20345. Nur zertifizierte Änderungen dürfen vorgenommen werden!

Wichtige Normen und Vorschriften im Überblick:

  • DIN EN ISO 20345 – Sicherheitsanforderungen an Schuhe der Schutzklassen S1 bis S5
  • DGUV Regel 112-191 – Benutzung von Fuß- und Knieschutz (inkl. orthopädischer Anpassung)
  • ArbSchG § 5 – Gefährdungsbeurteilung als Grundlage für die Auswahl von PSA
  • PSA-Benutzungsverordnung (PSA-BV) – Umsetzungspflichten für Arbeitgeber
  • TRGS 523 – Technische Regeln für Gefahrstoffe: Schutzmaßnahmen bei Rutschgefahr
  • BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung zur sicheren Verwendung von Arbeitsmitteln

Moderne Materialien: Sicherheit trifft Leichtigkeit
Zugegeben: Der klassische Sicherheitsschuh war lange Zeit schwer, klobig und wenig atmungsaktiv – heute sieht das anders aus. Moderne S3-Schuhe setzen auf innovative Materialien: Statt Stahl kommen leichte Aluminium- oder Kunststoffkappen zum Einsatz, und die durchtrittsicheren Sohlen bestehen zunehmend aus mehrlagigem, durchstichfestem Textil. Diese Materialien sind nicht nur leichter, sondern bieten auch mehr Flexibilität und thermischen Komfort fürs Fußklima.

Hersteller arbeiten zudem verstärkt mit atmungsaktiven Obermaterialien, wie robustem Mesh-Textil mit PU-Beschichtung, um den Hitzestau im Schuh zu reduzieren. Einige Modelle nutzen sogar recycelte Materialien – zum Beispiel aus PET-Flaschen – ohne Kompromisse bei der Normkonformität (bei der Auswahl zu überprüfen).

WICHTIG IST:
Auch nachhaltige Werkstoffe müssen nach DIN EN ISO 20345 geprüft und zertifiziert sein. Nur so bleibt der volle Schutz garantiert.

Leicht, aber nicht leichtfertig
Auch wenn ein Sicherheitsschuh leicht und luftig erscheint: Entscheidend ist, dass er zur konkreten Gefährdungssituation passt. Nicht jeder S3-Schuh eignet sich für jede Tätigkeit. Während ein Dachdecker Wert auf Rutschhemmung und Durchtrittschutz legt, sind für Lagerarbeiter Dämpfung und Beweglichkeit wichtiger. Es lohnt sich, sich Zeit für die passende Auswahl zu nehmen und sich beraten zu lassen.

NORMANS 5 PRAXIS-TIPPS FÜR CHECKER:

  1. Auf Atmungsaktivität achten: Mit Modellen mit Mesh-Einsätzen oder luftdurchlässigem Obermaterial
    bleibt der Fuß auch bei Hitze besser klimatisiert.
  2. Wechselpaare bereithalten: Bei starkem Schwitzen hilft es, mittags auf ein trockenes Schuhpaar zu
    wechseln. Das beugt Blasen und Geruchsbildung vor.
  3. Funktionssocken tragen: Spezielle Arbeitssocken mit Feuchtigkeitsmanagement verbessern das
    Fußklima und reduzieren Druckstellen.
  4. Regelmäßig reinigen und pflegen: Staub, Schweiß und Schmutz beeinträchtigen Atmungs-
    aktivität und Lebensdauer – deshalb regelmäßig lüften, reinigen und ggf. mit Pflegemitteln
    behandeln.
  5. Individuelle Passform testen: Leichte Sicherheitsschuhe müssen gut sitzen. Am besten nachmit-
    tags anprobieren (da sind die Füße am größten) – und gegebenenfalls orthopädisch anpassen lassen
    (DGUV 112-191 beachten).

>> Quellen & Links für mehr Informationen:

  • www.beuth.de

  • www.dguv.de

  • www.bmas.de

  • www.baua.de

Norman checkt das für Sie!

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