Die sonnige Frühlingszeit hat begonnen, doch birgt sie im beruflichen Alltag auch Gefahren, gerade für Arbeitsplätze im Außenbereich. Nicht nur Fahrer von Lkw oder Gabelstapler kennen gefährliche Situationen durch die tief stehende Sonne, Blendung oder Reflexionen. Anne-Kathrin Ulrich, Gebietsverkaufsleiterin bei Univet, hat Tipps für die Wahl des richtigen Sonnenschutzes.
Der Gesetzgeber macht hier klare Vorgaben mit den Normen EN170 (UV-Filter) und EN172 (Sonnenfilter für die Industrie). Diese Normen sind dank einer breiten Auswahl auf dem Markt schnell erfüllt. Aber wer denkt „Sonnenfilter ist Sonnenfilter“, der irrt gewaltig. Denn hier steckt oft der Teufel im Detail: Unterschiedliche Scheibenfarben wie braun, grau, gelb oder grün sind im Angebot und schützen vor verschiedenen Strahlungsquellen und Lichtintensitäten. Qualitätsunterschiede finden sich hier besonders in der Farbwiedergabe. Daher sollte vor dem Erwerb eine Sonnenschutzbrille möglichst unter realen Bedingungen getestet werden. Gerade für Verkehrsteilnehmer kann eine schlechte Farbenerkennung fatale Folgen haben.
„Soft Skills“ nicht unterschätzen
Auch reicht der richtige Filter alleine schon lange nicht mehr aus. Neben den vorgeschriebenen „Hard Skills“ einer Schutzbrille sind auch die „Soft Skills“ bei Weitem nicht mehr zu unterschätzen. Die immer jüngeren Träger von Schutzbrillen haben mittlerweile höhere Ansprüche an ihre PSA. Was zusätzlich gewünscht wird, ist zum Beispiel ein hoher Tragekomfort. Je nachdem, wie lange ein Mitarbeiter eine Schutzbrille tragen muss, neigen zum Beispiel die Bügel hinter dem Ohr auf Dauer zur Bildung von unangenehmen Druckpunkten und können Kopfschmerzen verursachen. Druckpunkte können auch auf der Nase entstehen – dort, wo die Brille sitzt. Ist eine Brille aber zu locker, rutscht sie herunter und muss entweder ständig wieder hochgeschoben oder – im schlechteren Fall – vom verschmutzten Boden aufgehoben werden.
Ein weiteres sehr wichtiges Kriterium ist eine gute Beschichtung, die ein schnelles Zerkratzen der Scheiben verhindert und vor allem das Beschlagen der Scheiben bei anstrengenden Tätigkeiten. Gerade im Sommer ist eine hochwertige Beschichtung gefragt, damit die Brille nicht ständig abgesetzt werden muss, weil die Gläser die Sicht beeinträchtigen.
Und zu guter Letzt spielt auch ein ansprechendes Design der Schutzbrille eine immer größer werdende Rolle.
Die Grenzen verschwimmen
Moderne Schutzbrillen mit perfekter Ergonomie stehen dank der Arbeit von erfahrenen Designern ihren Verwandten im Sport- und Modebereich weder im Tragekomfort noch in einer ansprechenden Optik nach. Im Gegenteil: Manche Sonnenschutzbrillen werden von ihren Besitzern inzwischen sogar privat gerne getragen und finden Anwendung beim Radfahren, Joggen, Wintersport, etc. Die Grenzen zwischen Modebrille und Arbeitsschutzbrille verschwimmen nach und nach und machen die einst unbeliebte Schutzbrille zum persönlichen Accessoire.