Seit gut zwei Jahren entwickelt das schwedische Unternehmen Hellberg Safety, Spezialist für Gehör- und Kopfschutz, ein eigenes Schutzbrillen-Sortiment. In diesen Tagen kommt die erste komplette Kollektion des Unternehmens mit 17 verschiedenen Modellen auf den Markt. Die Redaktion sprach mit Jan Joost Pieterman und Amandus Bresch, die bei Hellberg für den Augenschutz mit in der Verantwortung stehen.
Jan Joost Pieterman ist nicht nur ein gelernter Optiker, er verfügt zudem über Erfahrung im Bereich Gehör-, Gesichts- und Augenschutz. „Ich habe schon ein wenig Sonnenbrillen und Augenschutz im Blut“, sagt er denn auch. Seine Aufgabe zu Amtsantritt vor gut zwei Jahren lautete, eine Augen- und Sonnenschutzlinie für professionelle Nutzer zu entwickeln. Und tatsächlich decken die insgesamt 17 neuen Modelle nahezu den kompletten Bedarf ab.
Dabei stand nicht allein der Sonnenschutz im Fokus. „Von der Skibrille bis zur lichtdurchlässigen Brille ist im Prinzip alles dabei“, sagt Amandus Bresch, Produktspezialist Kopfschutz bei Hellberg. Schließlich gibt es viele Tätigkeiten oder Berufe, die einen zuverlässigen Augenschutz und auch Sonnenschutz benötigen. „Wenn ein Maler eine Wand strahlend weiß tünchen muss und dabei die Sonne im Rücken hat, kann auch er schneeblind werden“, sagt Pieterman.
Sonnenschutzbrillen für alle Zwecke
Entsprechend wurden seitens Hellberg Sonnenschutzbrillen für alle Zwecke entwickelt. Um sich von anderen Qualitätsherstellern etwas abzugrenzen, verfügen diese laut Unternehmen alle über zwei wichtige Alleinstellungsmerkmale. „Unsere Brillen sind nicht nur auf der Innenseite, sondern auch auf der Außenseite beschlagbeständig. Gleiches gilt für die Kratzfestigkeit. Bei uns sind immer beide Seiten behandelt, auch wenn die Norm nur eine verlangt“, erklärt Bresch. Dazu erfahren die Brillen des Unternehmens ein spezielles, recht aufwändiges, mehrlagiges Beschichtungsverfahren. „Allein das dauert etwa fünf bis sechs Stunden“, so Bresch. „Ein Produkt muss komfortabel sein. Also fragen wir uns immer, wo wir Unterschiede machen können“, sagt Pieterman. So lassen sich mit einem einfachen Klick die Bügel einiger der neuen Brillen für eine optimale Passform im Winkel verändern. Die Passform der Schutzbrillen ist so ausgerichtet, dass sich die Brillen allesamt bequem und ohne Druck unter Kopf- oder Gehörschutz tragen lässt. Und bezüglich der Scheiben setzt man seitens Hellberg schließlich darauf, dass das Licht einerseits prima reflektiert wird, also nicht durchdringt und aufs Auge trifft, aber dennoch eine gute Kontrastsicht gewährt bleibt. Schließlich zählt noch, dass die Brillen nicht nur ihre Funktion optimal erfüllen, sondern auch optisch ein gutes Bild abgeben.
Nachhaltigkeit wird groß geschrieben
Auch den Nachhaltigkeitsgedanken schreibt man seitens Hellberg groß. Eine Schutz- oder Sonnenbrille selbst kommt zwar ohne Kunststoff nicht aus, aber bei der Verpackung lässt sich prima drauf verzichten. So wird die Brille in einem Beutel aus Mikrofasern verpackt, der zudem zum Reinigen der Brille genutzt werden kann. Und der Karton dient nicht nur der Umverpackung, er ist so konzipiert, dass der Nutzer ihn idealerweise weiter als stoßfeste Aufbewahrungsmöglichkeit für seine Brille nutzt. Mit einem kleinen Vorurteil räumt Pieterman auf. „Nicht immer ist das leichteste Produkt für den Nutzer auch das beste. Manchmal verleiht etwas mehr Gewicht ein Gefühl für Stabilität, für mehr Sicherheit“, sagt er. „Das Wichtigste ist, dass die Brille komfortabel sitzt, dann ist das Gewicht nur ein relativer Wert.“ Dafür sei ein anderer Faktor wichtig, nämlich die Temperatur. „Hitze spielt keine Rolle, aber die Kälte. Denn Brillen nur bis -5 Grad zu testen, ist zu wenig bei Arbeiten im eisigen Winter“, verweist er nicht nur auf den grade zurückliegenden Winter, der auch hierzulande einige eisige Tage mit sich brachte. Entsprechend werden die Produkte von Hellberg auch bei extremer Kälte getestet. „Bei etwa -35 Grad hat man allerdings ungefähr die Grenze dessen erreicht, wo eine Kunststoffbrille ihren Zweck noch problemlos erfüllt.“
Bewusstsein für notwendige PSA muss wachsen
Die Ziele, die man sich seitens Hellberg mit dem neuen Sortiment setzt, sind hoch. „Wir wollen uns von Anfang an mit den Marktführern messen und nicht hinter den etablierten Herstellern verstecken“, macht Bresch selbstbewusst klar. „Wir wollen gleich ein Zeichen setzen.“ Die Marktlage sei grundsätzlich gut, denn das Bewusstsein auch seitens der Arbeitgeber für notwendige PSA sei gewachsen. „Arbeitgeber wollen gute Mitarbeiter binden, das Bereitstellen hochwertiger PSA ist da ein probates Mittel“, meint Bresch. „Die Bereitschaft für hochwertige PSA auch etwas mehr Geld auszugeben, ist auch vorhanden. Vor zehn, 15 Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass für Mitarbeiter Sonnenbrillen bestellt werden. Das Denken hat sich da gewandelt.“
Gefertigt werden die 17 verschiedenen Modelle aus den fünf Produktfamilien noch bei Fremdfirmen. „Es wurde alles komplett von uns entwickelt und geplant. Die Fremdfirmen stellen eigentlich nur die Maschinen und die Arbeiter“, erklärt Pieterman den ersten Schritt. Nun werde erst einmal die Marktentwicklung betrachtet, bevor in einen eigenen Maschinenpark investiert wird. „Aber grundsätzlich bin ich ein Freund von lokaler eigener Produktion“, betont Pieterman, der sich bei entsprechendem Erfolg des Sortiments gut vorstellen kann, dass über kurz oder lang eine eigene Produktion aufgebaut wird.
Auf Vertrieb der Gruppe zurückgreifen
Um den Vertrieb direkt zugkräftig auf den Weg zu bringen, ist die Zugehörigkeit von Hellberg zur Hultafors Gruppe ein äußerst praktischer Faktor: Man kann auf die erfahrenen Vertriebsmitarbeiter der Gruppe zurückgreifen, die ohnehin schon in der Branche bekannt sind. Diese mussten nur entsprechend geschult werden, was in den ersten Monaten des Jahres auf digitalem Wege geschah. Mit Hilfe einer zur Markteinführung gestarteten Kampagne mit dem Titel „Find Focus“ soll jeder Anwender das für sein Arbeitsumfeld und sein Empfinden optimal schützende Produkt finden. Pieterman geht davon aus, dass viele Leute die neuen Hellberg-Brillen aus beruflichen Gründen erwerben, dann aber auch privat tragen. „Da unsere Brillen komfortabel sind, versprechen wir uns eine hohe Akzeptanz, und dann werden sie auch privat getragen. Wenn ich im Urlaub dann unsere Brillen bei anderen Urlaubern sehe, bin ich happy.“ Was in Sachen Augenschutz auch von Vorteil wäre, denn „Sicherheitsbrillen schützen in der Regel deutlich besser als die üblicherweise genutzten Brillen“, so Pieterman. „Und mit einer Sicherheitsbrille habe ich immer die richtige Schutzklasse auf der Nase.“