In den heißen Sommermonaten wird das Arbeiten zum körperlichen Kraftakt. Viele Beschäftigte – auch jüngere – sind durch die klimatischen Veränderungen stärker belastet als in früheren Zeiten. Dies ist auch bei Wipak in Walsrode so. Die signifikante Zunahme von Kreislaufzusammenbrüchen bei den Beschäftigten erforderte beim führenden Hersteller von Verpackungen für Nahrungsmittel und medizinische Produkte dringenden Handlungsbedarf. Mit der E.Cooline Kühlkleidung hat das Unternehmen nun einen innovativen Weg gefunden, seine Mitarbeiter während der heißen Monate zu entlasten.
„Die Temperaturen stiegen und mit ihnen die Sorge um unsere Mitarbeiter. Eine besorgniserregende Häufung von kreislaufbedingten Ausfällen zwang uns dann, sofort zu handeln“, berichtet Benjamin Hering, EHS-Manager und Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Wipak. Was schon länger auf dem Plan stand, musste nun schnellstens etabliert werden: Ein effektiver Hitzeschutz für alle Beschäftigten.
„Unsere Verpflichtung laut Arbeitsschutzregelungen verlangt Maßnahmen ab 26 Grad Celsius. Doch wir wollten mehr als nur die Mindestanforderungen erfüllen. Unser Ziel war es, unsere Mitarbeiter schnellst- und bestmöglich proaktiv vor Hitze zu schützen und so ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu sichern.“ Schließlich werden das Herz-Kreislauf-System, die Lunge und die Nieren durch die Klimaerwärmung zunehmend gestresst, prognostizieren nicht nur führende Wissenschaftler, sondern auch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Technische Klimatisierung keine Option
Angesichts der alten Gebäudestruktur und des hohen Energieverbrauchs war eine technische Klimatisierung der Produktionsstätten in Walsrode allerdings keine Option. Was also tun?
Als Lösung wurde schließlich E.Cooline Kühlfunktionskleidung gewählt, denn die Kühlexperten aus Ulm wussten Rat: Nach einer umfassenden Analyse der Situation entschied man sich, flächendeckend Kühlkleidung einzusetzen. Diese Maßnahme betraf sowohl die Produktion als auch die administrativen Bereiche.
Eingeführt wurde die aktiv kühlende Kleidung von E.Cooline – hier vor allem die Powercool SX3 Westen, Bandanas und Halstücher. Wobei alle Beschäftigten selbst entschieden, welche Produkte sie verwenden möchten. Besonders berücksichtigt wurden diejenigen, die aufgrund von Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) besonders von Hitze betroffen sind.
Anwenderschulung im Haus
Die Ausgabe der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) erfolgte im Rahmen einer Inhouse-Anwendungsschulung. Diese praktische Einführung in der Startphase erhöhte den Zuspruch für die Kühlkleidung und stellte sicher, dass jeder der Mitarbeiter sofort genau wusste, wie er die Produkte für seinen Arbeitsplatz optimal nutzen kann. Darüber hinaus stellte E.Cooline ein Schulungsvideo im Wipak-Gesundheitsportal zur Verfügung.
„Als die neue Schutzkleidung vorgestellt wurde, waren einige Mitarbeiter durchaus etwas skeptisch“, gibt Benjamin Hering zu. „Aber schon nach den ersten Minuten haben sie die Kühlung gespürt und waren überzeugt, dass es zur Entlastung beitragen kann.“
Angenehme und konstante Kühlung
Die Produkte funktionieren durch die Aktivierung der Kühlfasern, die durch Verdunstungskälte eine angenehme und konstante Kühlung von bis zu 600 Watt bieten – und das über Stunden. Die Produkte werden vor dem Einsatz kurz unter den Wasserhahn gehalten, wodurch die smarten Fasern aktiviert werden. Der anschließend trockene, kühlende Effekt ist sofort spürbar. „Es ist, als ob man eine tragbare Klimaanlage dabei hat“, sagt Produktionsmitarbeiter Jannik Gehrke. Besonders an langen Arbeitstagen spürt er den Unterschied deutlich: „Ich kann mich besser konzentrieren, bin viel fitter, dadurch insgesamt produktiver und am Ende des Tages fühle ich mich bis weit in den Feierabend weniger erschöpft.“
Mit der Kühlkleidung kam die erhoffte Erleichterung: Die flächendeckende Einführung hat insgesamt zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen geführt. Die gesundheitlichen Beschwerden aufgrund von Hitze sind signifikant zurückgegangen, kreislaufbedingte Ausfälle sind seither nicht mehr aufgetreten. Sicherheitskritische Verhaltensweisen und krankheitsbedingte Ausfälle konnten deutlich reduziert werden. Dies hat nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter gefördert, sondern auch ihre Motivation und Zufriedenheit gesteigert.
Gesundheit und Sicherheit
Der Erfolg der Maßnahme unterstreicht auch die Bedeutung eines ganzheitlichen Arbeitsschutzansatzes bei Wipak. Denn neben dem erhöhten Komfort und dem Gesundheitsschutz trägt die Kühlkleidung auch zu mehr Sicherheit bei. „Wenn man sich wohlfühlt, ist man automatisch aufmerksamer und kann sicherer arbeiten“, erklärt Benjamin Hering. „Die positiven Rückmeldungen und der messbare Erfolg der Maßnahme bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Auch Kathrin Prassek aus der Verwaltung ist beeindruckt, wie einfach und effektiv die Kühlkleidung funktioniert. „Man fühlt sich sofort besser und das ganz ohne Strom.“ Denn die Kühlkleidung ist eben nicht nur ein effektiver Hitzeschutz, sondern auch unter nachhaltigen Gesichtspunkten ein Gewinn, da sie ausschließlich mit Wasser und Luft kühlt, wodurch keine elektrische Energie verschwendet wird. Das schont die Umwelt und reduziert den Energieverbrauch.
Eine Investition, die sich auszahlt
Für Wipak bedeutet der Einsatz der E.Cooline Kühlkleidung nicht nur einen gesundheitlichen Vorteil für ihre Mitarbeiter, sondern auch einen wirtschaftlichen. „Aufträge können nun ohne kreislaufbedingte Ausfälle abgearbeitet werden“, erklärt der EHS-Manager. „Es ist eine Win-Win-Situation.“
Damit zeigt Wipak vorbildlich, dass effektiver Arbeitsschutz mit Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen und gleichzeitig wirtschaftlich sein kann. Der Einsatz von Kühlkleidung ist eine Investition, die sich in vielerlei Hinsicht auszahlt. „Und eine Initiative, die nachahmenswert ist“, findet Benjamin Hering. Deshalb hat sich das Unternehmen aus Walsrode mit diesem Konzept auch für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2025 beworben.