Obwohl sich die Sicherheit der Mitarbeiter dank moderner Anlagen und persönlicher Schutzausrüstung in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert hat, besteht laut Berufsgenossenschaften aufgrund unterschiedlicher Arbeitsbedingungen und außergewöhnlicher Vorkommnisse weiterhin das Risiko schwerer Unfälle. Aus Verantwortung für die Sicherheit der Mitarbeiter setzen bereits über 250 Betriebe zur Absicherung ihrer Einzelarbeitsplätze auf das innovative Notfallsystem Calima
Was genau Calima ist, wie es eingesetzt wird und was es zu leisten vermag, das erklärt Katharina Hochmuth, Co-Founder und CEO des Unternehmens.
Was ist Calima?
Calima ist ein digitales Notfallsystem zum Schutz von Mitarbeitenden, die außerhalb der Ruf- und Sichtweite anderer Personen arbeiten. Als App verwandelt Calima das handelsübliche Smartphone in ein Personen-Notsignal-Gerät und unterstützt Unternehmen somit bei der Realisierung einer effektiven Notfallkette und der Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen zur Absicherung von Alleinarbeit. Um die Konformität mit den gesetzlichen Richtlinien zur Absicherung von Alleinarbeit sicherzustellen, hat sich das junge Unternehmen an den Vorgaben der DGUV Regel 112-139 „Einsatz von Personen-Notsignal-Anlagen“ orientiert.
Wie wird ein Alarm ausgelöst?
Neben der manuellen, sogenannten willensabhängigen Alarmierung kann Calima auch automatisch Notfälle erkennen und somit auch willensunabhängig Notfallkontakte alarmieren. Bei aktiver Unfallerkennung analysiert das System über die Sensoren des Smartphones die Bewegungen des Mitarbeitenden. Wird ein Sturz oder Bewegungslosigkeit erkannt, wird nach Ablauf eines Voralarms automatisch ein Alarm ausgelöst. Neben der Unfallerkennung bietet Calima mit dem Zeit-Alarm einen weiteren willensunabhängigen Alarm. Bei aktivem Zeit-Alarm wird das Wohlbefinden in einem festgelegten Zeitraum überprüft. Bleibt nach Ablauf des Countdowns die Bestätigung des Wohlbefindens aus, erfolgt ebenfalls eine automatische Alarmierung der Notfallkontakte.
Was passiert, wenn ein Alarm ausgelöst wurde?
Unabhängig davon, wie ein Alarm ausgelöst wurde, wird das Alarmsignal über die Internetverbindung des Smartphones an den Calima-Server übermittelt und von dort an festgelegte Notfallkontakte gesendet. Die Alarmierung der Notfallkontakte kann per Anruf, SMS und E-Mail erfolgen. In der SMS und E-Mail befindet sich ein Link zur Notfall-Live-App, in der alle relevanten Informationen inklusive des Standorts zum Notfall enthalten sind. Sollten Unternehmen keine geeigneten Notfallkontakte bestimmen können, bietet Calima auch die Anbindung an eine 24/7 besetzte Notruf- und Serviceleitstelle an.
Wie wird Calima implementiert und verwaltet?
Die Implementierung sowie die Verwaltung von Mitarbeitern, Notfallkontakten und Meldeketten erfolgen durch einen unternehmensinternen Administrator über ein webbasiertes Dashboard, das über einen gängigen Browser zugänglich ist. Nach erfolgreicher Einrichtung im Dashboard kann die App einfach über App-Stores auf dem Smartphone installiert werden. Calima kann somit innerhalb weniger Minuten und vollständig autonom – ohne Schnittstellen zur bestehenden IT-Infrastruktur – implementiert werden.
Was sind die Vorteile gegenüber klassischen Personen-Notsignal-Anlagen?
Die smartphone-basierte Notfall-Lösung, die nach Vorgaben der DGUV Regel 112-139 entwickelt wurde, bietet nicht nur eine einfache und benutzerfreundliche Bedienung, sondern auch weitere Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Personen-Notsignal-Anlagen. Durch die Installation der App auf handelsüblichen iOS- und Android-Geräten müssen Mitarbeitende keine zusätzlichen Geräte mit sich führen, und Arbeitgeber müssen keine zusätzlichen Hardware-Investitionen tätigen. Auch in Bezug auf Zuverlässigkeit steht die digitale Personen-Notsignal-Anlage den traditionellen Lösungen in nichts nach. Millionenfach erprobte Sensorik-Komponenten erkennen automatisch Notfälle, und durch eine Vielzahl an Kommunikations-Schnittstellen werden Smartphones zunehmend in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt. Die hohen Datenschutzanforderungen und das ansprechende Design verwandeln das Smartphone in ein gern genutztes Sicherheitsgerät. Zusätzlich ermöglicht das webbasierte Dashboard unternehmensspezifische Anpassungen. Standorte, Abteilungen oder Schichten können beispielsweise in unterschiedliche Teams gruppiert werden, wodurch die Realisierung teamspezifischer Notfallkontakte und Meldeketten möglich ist.
Für welche Branchen und Tätigkeiten eignet sich Calima?
Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und der Anforderungen an Wirtschaftlichkeit sind immer mehr Mitarbeitende mit Alleinarbeit konfrontiert. Aktuell arbeiten allein in Deutschland ca. 8,5 Millionen Menschen teilweise oder vollständig alleine. Insbesondere Mitarbeitende in Branchen der kritischen Infrastruktur (z. B. Energie- und Wasserversorgung, Abwasser- und Müllentsorgung) sowie in der Produktion sind von Alleinarbeit betroffen. Die Weitläufigkeit von Betriebsgeländen oder Schichtarbeit führen häufig dazu, dass Tätigkeiten in der Instandhaltung, Montage und Bedienung von Maschinen außerhalb von Ruf- und Sichtweite zu anderen Personen ausgeführt werden.
Katharina Hochmuth
… ist Co-Founderin und CEO von Calima. Bereits 2013, im ersten Semester ihres Maschinenbaustudiums entwickelte die heute 30-Jährige mit ihrem Geschäftspartner Tim Hautkappe „Komm-Gut-Heim“, eine Notfall-App für Privatkunden. Durch die Reichweite von über 100.000 Nutzern stieg auch die Nachfrage nach einer digitalen Notfall-Lösung zur Absicherung von Alleinarbeit, die Idee für Calima entstand und in kurzer Zeit wurde diese effektive Notfall-Lösung am Markt etabliert.