Arbeitsschutz und Handschutz sind Basisanforderungen in jedem Unternehmen, um leichte und auch
schwere Unfälle zu vermeiden. Die 1889 gegründete Firma Aug. Schwan aus Viersen versteht sich als kompetenter Ansprechpartner der mittelständischen Unternehmen für Arbeitsschutz-Produkte von Kopf bis Fuß. Die Redaktion sprach mit Geschäftsführer Richard Grefkes und Marketing Manager Simon Berg.
Bei der Gründung des Unternehmens 1889 unweit Aachen hatte Arbeitsschutz allerdings noch keine Bedeutung. Doch mit Leder beschäftigte sich das Unternehmen von der ersten Stunde an, stellte damals Ledertreibriemen her. Im Krieg wurde das Unternehmen zerstört, doch der Großvater von Richard Grefkes übernahm die Firma und baute den Betrieb dann in Viersen neu auf.
In den 1950er Jahren begann Schwan schließlich auch mit der Produktion von Arbeitsschutzartikeln. „Hauptsächlich natürlich aus Leder“, wie Grefkes sagt. „Vorrangig Lederschürzen und Lederhandschuhe.“ Als dann Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre die synthetischen Handschuhe immer mehr Einzug in den Arbeitsalltag hielten, wurde dieser Bereich parallel aufgebaut.
Lederhandschuh ist ein gefragtes Produkt
Grefkes betont, dass der Lederhandschuh auch heute noch ein auf dem Markt gefragtes Produkt sei. Die Nachfrage nach synthetischen Handschuhen ist aber mittlerweile höher, erklärt er. Auch ist kein Lederhandschuh wie der andere. „Lederhandschuhe werden individuell gefertigt, da kann es schon einmal kleine Abweichungen geben. Doch bei eher grobmotorigen Arbeiten, wo weniger Feingefühl nötig ist, sondern mehr das Zupacken zählt, wird gerne auf die Qualität aus Leder gesetzt.“ Synthetische hingegen haben den Vorteil, dass sie zu 100 Prozent auf der Maschine gestrickt werden und somit immer gleich sind.
Eine eigene Produktion hat Schwan nicht mehr. „In den 1970er Jahren haben wir aufgehört, selbst zu produzieren, weil es einfach zu teuer geworden ist“, sagt Grefkes. Der Mittlere Osten hat sich seither als stabiler Produktionsstandort für Lederhandschuhe etabliert. Seitens Schwan arbeitet man da langfristig mit seriösen Produzenten zusammen, die die Handschuhe nach den Vorgaben der Viersener fertigen. „Wir wechseln nicht jedes Jahr den Partner, nur weil es bei einem anderen mal ein paar Cent günstiger ist“, betont Grefkes. „Auch nach der Selektion in Qualitätsstufen bleibt jedes Stück Leder individuell, es gibt immer leichte Abweichungen. Entscheidend ist deshalb die direkte Zusammenarbeit mit den Herstellern vor Ort, um konstante Qualität sicherzustellen.“
„Soziale Verantwortung ist ein Muss bei der Auswahl von Herstellern. Davon überzeugen wir uns mit regelmäßigen Besuchen und Fabrikbesichtigungen. Leichter ist es mit börsennotierten Unternehmen, die sich ein Fehlverhalten gar nicht leisten können.
Das gelte auch für die Unternehmen, die beispielsweise in China, Japan oder Südkorea die synthetischen Handschuhe für Schwan produzieren“, ergänzt Marketing Manager Simon Berg.
In der Synthetik liegen die Stärken der Schwan-Produkte im Schnittschutz, Stichschutz oder Montagebereich, „eigentlich rund herum alles, was man mit Strickhandschuhen an Sicherheit erfüllen kann“, so Berg. Ein zentraler Partner ist Ansell als weltweit führender Hersteller für Synthetik-Handschuhe, mit dem Schwan seit fast 40 Jahren sehr erfolgreich zusammenarbeitet. „Die sind beispielsweise im Bereich Chemikalien-Handschuh führend, ein super wichtiger Bereich, der unser Sortiment für Kunden rund macht“, sagt Berg. Denn schließlich ist Schwan Hersteller und Händler in einem.
Eintrittskarte zum Kunden
Genauso zweigeteilt stellt sich auch die Kundenstruktur von Schwan dar: Einmal die Industrie, die direkt von den Viersenern beliefert wird, auf der anderen Seite der Fachhandel, der Produkte von Schwan bezieht und vertreibt. „Insofern benötigen wir auch kein Ladenlokal. Wir suchen den direkten Kontakt mit der Industrie“, sagt Grefkes. „Unser Fokus liegt auf mittelständischen und großen Unternehmen.“
Dies ist dann auch die Eintrittskarte zum Kunden: Der wird in Sachen Handschutz beraten, und in Sachen Handschutz werden gemeinsame Projekte entwickelt. „Da kann es auch mal passieren, dass ein neuer Kunde sagt, er nehme schon immer einen Schnittschutzhandschuh E, aber eigentlich benötigt er nur einen der Klasse C. Da lautet unsere Aufgabe, ihn entsprechend zu beraten, denn so kann der Kunde auch Geld sparen“, so Berg. Zudem hat sich in den Jahren auch die Qualität der verschiedenen Handschuhe verbessert. Dadurch kommen oftmals neue Modelle für die jeweilige Anwendung in Betracht. Wenn der Kunde darüber hinaus noch die übrigen, von ihm benötigten PSA-Produkte von demselben Partner haben möchte, „dann können wir das eben auch bieten“, sagt er. „Aber erst einmal gilt unser vorrangiges Interesse dem Handschutz.“ Und Grefkes ergänzt: „Das ist die Nische, in der wir uns bewegen, denn im Handschutz sind wir zu Hause.“
Von Camillo F. Kluge
Neuer Webshop
Einen handfesten Mehrwert für die Zusammenarbeit mit einzelnen Unternehmen bietet der runderneuerte Webshop. In dem B2B-Webshop sind digital und analog verzahnt, individuell vereinbarte Konditionen werden dort zu 100 Prozent übernommen. Geschäftsführer Grefkes: „Auch dort bieten wir unseren Service mit allen Vorteilen, die unser Unternehmen mit seiner Beratungstiefe bietet, bei gleichzeitig extrem unkomplizierter Beschaffung – auch für das kleinere Gewerk.“
www.schwan-safety.com