Auch wenn BOA dieses Jahr seinen 20. Geburtstag feiern durfte, in Europa ist das Unternehmen noch nicht ganz so lange aktiv. Von Beginn an war Alois Badegruber mit dabei, das Unternehmen auch auf dieser Seite des Atlantiks zu etablieren. Die Redaktion traf Badegruber auf der A+A und konnte ein kurzes Gespräch führen.
Herr Badegruber, Sie sind seit der ersten Stunde von BOA in Europa mit dabei. Wie gestalteten sich die ersten Schritte in der „alten Welt“? Waren die Schuhhersteller schnell von der neuen Technik überzeugt?
Alois Badegruber: BOA gibt es jetzt seit acht Jahren in Europa. Zunächst galt es die Niederlassung richtig aufzubauen. Bis dahin gab es außer dem Hauptsitz in Denver nur noch eine Niederlassung in Japan. Wir wollten direkt einen stabilen Start mit mehreren Kunden hinlegen. Da es schon bestehende Marken-Partnerschaften gab, die der zu gründenden Niederlassung als Fundament dienten, konnte darauf kontinuierlich aufgebaut werden. Denn Wachstum zu generieren ist ja immer ein großer Wunsch, aber gar nicht so einfach.
Aber es ist gelungen?
Badegruber: Ja, das ist es. Seit 2012 konnten wir unsere Markenpräsenz und auch den Umsatz in Europa sehr stark steigern.
Das heißt, Sie haben in Europa mittlerweile viele Partner im Schuhbereich und eben auch im Arbeits- und Sicherheitsschuhbereich?
Badegruber: Genau, man kann sagen, dass wir mit den wichtigsten Arbeitsschuhmarken bereits zusammenarbeiten, mit denen wir auch in der Zukunft weiterhin kooperieren möchten. Es ist unser Ziel langfristige Partnerschaften aufzubauen und gemeinsam qualitativ und funktionell hochwertige Produkte zu entwickeln. Aktuell arbeiten wir mit mehr als 30 Arbeitsschuhherstellern in Europa.
Kann und will BOA noch weiterwachsen?
Badegruber: Selbstverständlich. Wenn man auf den Marktanteil schaut, haben wir speziell in Skandinavien einen Marktanteil von gut 50 Prozent. In Deutschland liegen wir bisher nur bei etwa vier Prozent, da ist also Luft nach oben.
Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in der Branche aktuell in aller Munde und nimmt immer mehr Einfluss. Welche Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit trifft BOA?
Badegruber: Ich sehe es so, dass es eine Verpflichtung für uns, für jeden Hersteller ist, so schonend wie möglich mit der Umwelt umzugehen. Das machen wir. Das beginnt beim Verpackungsmaterial und hört beim Produkt selbst auf, für das wir mittlerweile überschüssiges Material dem Produktionsprozess wieder zuführen – Regrinding – und Bioplastiken verwenden. Das bleibt natürlich auch für die Zukunft ein wichtiges Thema, auf das unsere Ingenieure einen Fokus legen.
Wo sehen Sie BOA in zehn Jahren im D/A/CH-Markt?
Badegruber: Ganz einfach: Als führendes Fit-System auf dem Markt.
Mit Alois Badegruber sprach Camillo F. Kluge.