Dreck, Staub und häufig anhaltende Nässe: Beschäftigte, im Bau- und Abrissgewerbe, im Straßenbau oder im Garten- und Landschaftsbau arbeiten – besonders in der dunklen Jahreszeit – in einem rauen Arbeitsumfeld. Das stellt hohe Anforderungen an die Menschen, aber auch an deren Sicherheitsschuhe. Diese müssen extrem robust und nach Möglichkeit leicht sein. Doch allem voran müssen sie passen, bequem sein und den individuellen Fußeigenschaften des Trägers gerecht werden. Eine gute Beratung ist besonders wichtig. Fußvermessungen und orthopädische Sprechtage leisten genau das und können bei der Wahl der richtigen Sicherheitsschuhe helfen.
Die Beschaffung neuer Sicherheitsschuhe kann für Betriebe und Unternehmen schnell zu einem komplizierten Unterfangen werden. Füße sind schließlich so individuell wie die Menschen, denen sie gehören. Das Prinzip „Ein Schuh für alle“ ist hier keine gute Lösung. Die persönliche Fußform und nicht zuletzt der eigene Geschmack spielen beim wirklich passenden Schuh eine große Rolle. Und nur ein Sicherheitsschuh, der bequem ist und gefällt, wird auch gerne getragen.
Wie wichtig Fußschutz ist, das zeigt auch der aktuelle Bericht der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zum Arbeitsunfallgeschehen 2022. Immerhin machen Fußverletzungen 18,9 Prozent der meldepflichtigen Arbeitsunfälle aus – fast jeder fünfte Unfall betrifft also die Füße. Als alltägliche Begleiter im Job müssen Sicherheitsschuhe aber weitaus mehr leisten als die Füße nur zu schützen. Beschäftigte tragen ihre Sicherheitsschuhe an einem Arbeitstag schließlich in der Regel länger als ihre Freizeitschuhe. Nur wenn sie sich darin wohl fühlen, nehmen sie ihren Fußschutz an einem langen Arbeitstag nicht als Belastung wahr.
Beim Wohlfühlfaktor spielt neben Faktoren wie eine auf die Fußanatomie zugeschnittene Passform, eine optimale Dämpfung oder Tragekomfort auch die Leichtigkeit der Schuhe eine immer größer werdende Rolle und wird inzwischen von vielen Arbeitern eingefordert. Darauf hat Elten schon früh reagiert und bietet ein umfangreiches Sortiment mit den unterschiedlichsten Sicherheitsschuhen, die sowohl den vielfältigen Anforderungen an den Arbeitsplätzen als auch den Erwartungen der Träger an ihren Fußschutz gerecht werden.
Neues und extrem robustes Obermaterial
Dazu gehören viele Modelle mit Obermaterialien aus leichten Textilien und Zehenschutzkappen aus Kunststoff. Seit kurzem verwendet Elten auch das neue und extrem robuste Obermaterial „Extraguard“ aus dem Hause Gore-Tex. „Extraguard“ ist 40 Prozent leichter als Leder und trotzdem sehr widerstandsfähig. Die Obermaterialkonstruktion ist abriebfest, bleibt auch bei Nässe leicht und nimmt selbst nach längerer Nutzung kaum Feuchtigkeit von außen auf. Zudem trocknet sie schneller als andere Materialien. Und egal, ob nass oder trocken, die Wärme bleibt im Schuh.
Elten kombiniert „Extraguard“ vorerst mit PU- und Gummisohlen und einem outdoortauglichen Profil von 4 – 6 mm – für besten Halt auf unebenen oder nassen Oberflächen. „Das neue Obermaterial von Gore-Tex ist eine robuste und leichte Alternative zu klassischen Lederschuhen und bietet damit einen optimalen Mehrwehrt für alle, die auf Sicherheitsschuhe angewiesen sind. Gerade in körperlich anspruchsvollen Berufen ist es wichtig, an den Füßen nicht zu viel Gewicht mit sich herumzuschleppen“, sagt Lutz Hentrey, Leiter des Produktmanagements bei Elten.
Zum Einsatz kommt „Extraguard“ unter anderem im Sicherheitsstiefel „Antonio XXSG GTX Mid ESD S3S WR CI“. Das Modell verfügt zudem über eine moderne Laufsohle namens „Wellmaxx Safety-Grip“, deren grobstollige Profilierung ein Wegrutschen auf nassen Untergründen verhindert. Ein Negativ-Profil an den Sohlenenden beugt überdies Stolper- und Umknickunfällen vor. Darüber hinaus ist die Sohle mit einem Kern aus dem Hightech-Material Infinergy von BASF ausgestattet. Dieser Partikelschaum hat extrem rückfedernde Eigenschaften und gibt dem Träger mehr als die Hälfte der beim Laufen aufgewandten Energie wieder zurück. Das schont die Gelenke, lässt die Füße langsamer ermüden und hilft so, die Konzentration auch am Ende des Arbeitstages aufrechtzuerhalten. Auch und vor allem auf harten Böden im Baubereich, die in der Regel keine stoßabsorbierenden Eigenschaften haben, ist das eine spürbare Erleichterung.
Tragekomfort ist ein Sicherheitsaspekt
Wie störend und schmerzhaft es ist, unbequeme Sicherheitsschuhe mit geringen Dämpfungseigenschaften auf harten Böden zu tragen, weiß jeder, der es einmal erleben musste. Nicht passende Schuhe scheuern oder drücken, sie können Ursache für Blasen, Entzündungen oder chronische Druckstellen sein. Und auch Sicherheitsschuhe, die nicht auf mögliche orthopädische Fußprobleme ihrer Träger eingehen, werden schnell zum Störfaktor.
All das wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden aus und führt im schlimmsten Fall zu Schonhaltungen, die dauerhafte Beschwerden wie Knie- oder Rückenschmerzen auslösen. In der Folge nimmt die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit ab. Es passieren mehr Fehler und das Unfallrisiko steigt. Kein Wunder, dass Tragekomfort für viele Beschäftigte längst eine klar formulierte Anforderung ist – und sie bei unbequemem Fußschutz im Zweifel sogar lieber auf ihr Schuhwerk verzichten. Der Tragekomfort nimmt hier also auch Einfluss auf die Arbeitssicherheit.
Innovatives Konzept
Als einer der führenden Hersteller von Sicherheitsschuhen in Europa legt Elten bei seinen Berufs- und Sicherheitsschuhen großen Wert auf Ergonomie, Tragekomfort, Gesunderhaltung der Füße und modernes Design. Und auf einen einzigartigen Service. Daher hat das niederrheinische Familienunternehmen, ergänzend zu den bestehenden Fußvermessungen, ein innovatives orthopädisches Konzept entwickelt. „Bei uns gibt es alles aus einer Hand – vom passenden Schuhmodell über die semiorthopädische Komforteinlage bis zur orthopädischen Einlage oder Schuhzurichtung. Und das so individuell wie nie zuvor“, fasst Dr. Katina Ehl, Leiterin der Abteilung Biomechanik, Innovation und Orthopädie bei Elten, das neue Angebot der Orthopädischen Sprechtage zusammen.
Der niederrheinische Sicherheitsschuhhersteller und -entwickler kommt mit seinen Orthopädieschuhmachermeistern oder Orthopädieschuhmachern ins Unternehmen und vermisst vor Ort die Füße der Mitarbeitenden – und zwar an einem vom Unternehmen gewählten Ort; egal, ob direkt in der Produktion oder im Pausenraum. Zum Einsatz kommen dabei hochmoderne 3D-Vollfußscanner, die millimetergenau arbeiten und anschließend direkt eine Empfehlung für den perfekten Sicherheitsschuh aus dem über 600 Modelle umfassenden Sortiment geben.
„Unser gesamter Produktkatalog ist in der Software der Scanner integriert“, erklärt Katina Ehl, „dadurch kann das Gerät anhand der Fußform direkt erkennen, welche Sicherheitsschuh-Modelle in welcher Größe und Weite am besten zum jeweiligen Fuß passen“. Der Scanner empfiehlt zudem anhand der Daten, ob der Fuß Unterstützung durch eine semi-orthopädische Sensicare-Einlage benötigt. Bedient wird das Gerät von Orthopädieschuhmachern aus dem Hause Elten, die direkt während des orthopädischen Sprechtags beurteilen, ob eventuell sogar eine maßgefertigte orthopädische Einlage, eine Schuhzurichtung oder eine Orthese empfehlenswert ist. Ein Service, von dem selbstverständlich auch all diejenige profitieren, die bereits Träger orthopädischer Hilfsmittel sind. Die Orthopädieschuhmacher schauen, ob die bestehenden Hilfsmittel für die entsprechenden Sicherheitsschuhe geeignet und zugelassen sind und können einschätzen, ob es eventuell Zeit für ein neues Paar Einlagen ist.
Alles aus einer Hand
Die semiorthopädischen Sensicare-Einlagen sind industriell hergestellte Komforteinlagen, die immer dann sinnvoll sind, wenn keine Beschwerden vorliegen. Die Sensicare sorgt für eine Unterstützung und Entlastung des Fußes und trägt somit zu einem gesteigerten Wohlbefinden bei. Liegen bereits Beschwerden vor, benötigt der Mitarbeiter eine orthopädische Einlage oder eine Schuhzurichtung. Ist dies der Fall, senden die Orthopädieschuhmacher die Daten der 3D-Scanner direkt an die hauseigene Orthopädieschuhmacherwerkstatt am Elten Unternehmenssitz in Uedem, wo das entsprechende Hilfsmittel anschließend maßgefertigt wird. „Da wir eine eigene Orthopädieschuhmacherwerkstatt haben, müssen wir die Daten der Mitarbeitenden nicht an Drittanbieter senden. Aus datenschutzrechtlicher Sicht bieten wir dadurch ein großes Stück mehr Sicherheit“, betont Katina Ehl.
Die Werkstatt am Niederrhein ist mit modernen 3D-Druckern ausgestattet. Die Leitung hat Orthopädieschuhmachermeister Aleksa GašiÇ inne. „Mit den Bildern des 3D-Scanners erstelle ich hier mit einem CAD-Programm die Einlage nach Maß, die dann im 3D-Druckverfahren in unserer Werkstatt hergestellt wird“, erklärt Gašić. Der Druck ist rund um die Uhr möglich. Von der Auftragsfreigabe durch das Unternehmen nach dem orthopädischen Sprechtag bis zur fertigen Einlage in den Sicherheitsschuhen des Mitarbeiters vergehen in der Regel nur zwei Wochen. Diese schnelle Abwicklung ist möglich, weil der Arbeitgeber die orthopädischen Einlagen bezahlt. Die Nettokosten kann dieser aber vollständig von der Steuer absetzen.
Wichtige Zeichen der Wertschätzung
Zum Vergleich: Bei der Beantragung orthopädischer Hilfsmittel über die Kostenträger vergehen häufig vom ersten Arztbesuch bis zum fertigen Hilfsmittel mehrere Wochen oder gar Monate. „Bei schmerzenden Füßen ist so ein Zeitvorteil sehr viel Wert. Der finanzielle Aufwand für die Arbeitgeber ist gering, das Zeichen der Wertschätzung gegenüber ihrer Angestellten aber umso größer“, sagt Katina Ehl.
Gerade in Zeiten des fortschreitenden Arbeitskräftemangels sind solche Zeichen der Wertschätzung wichtiger denn je. Unternehmen, die durch gute Arbeitsbedingungen punkten, können Mitarbeitende gewinnen. Auch die Gesunderhaltung der bestehenden Belegschaft ist besonders wichtig. Und die fängt eben an den Füßen an: Wer sich in seinen Schuhen gut geschützt und schmerzfrei wohlfühlt, arbeitet konzentrierter und fehlerfreier, dem passieren weniger Arbeitsunfälle. In der Folge werden die Ausfallkosten für den Arbeitgeber minimiert. Denn schon ein Krankheitstag verursacht deutlich höhere Kosten als ein paar gute Sicherheitsschuhe.
Und auch der Beschaffungsprozess wird durch orthopädische Sprechtage und Fußvermessungen nachhaltig vereinfacht. Katina Ehl: „Wir erleben das in unserem Alltag sehr konkret. Nach einem Vermessungstermin vor Ort gibt es kaum Rückläufer oder Beschwerden über die Schuhe. Bei blind bestellten Sicherheitsschuhen sieht das ganz anders aus.“