Schnee, Kälte, Feuchtigkeit: Wer auf einer Baustelle in rund 3.500 Metern Höhe arbeitet, muss einiges abkönnen. Das gilt nicht nur für die eigene Verfassung, sondern auch für die Geräte, die dort im Einsatz sind. Den Schweizer Baukonzern Frutiger haben die Maschinen und das Zubehör von Metabo überzeugt.
Auf dem Weg nach oben wird die Luft merklich dünner. Und kälter. Gemächlich rattert die Jungfraubahn den Tunnel entlang, nur wenige Zentimeter trennen sie von der massiven Gesteinsschicht des Berges. Oben angekommen wartet ein Panorama, wie man es in Europa nur selten zu Gesicht bekommt. Nicht umsonst spricht man hier von „Top of Europe“. Was für Touristen und Tourengeher ein beliebtes Reiseziel ist, ist für Cyrill Schmidt, Hansjörg Buchli und Dominique Schober Arbeitsalltag. Hier oben auf dem Jungfraujoch, 3.466 Meter über dem Meeresspiegel, arbeiten sie auf einer Baustelle der Frutiger AG. Für die Jungfraubahnen baut der Schweizer Baukonzern am höchstgelegenen Bahnhof Europas eine neue Lagerkaverne für den Güterumschlag, eine behindertengerechte Erweiterung der Bahnhofshalle und eine Pistenmaschinengarage.
Untertagebau in luftiger Höhe
Beim Gang über die Baustelle im Berg fühlt man sich, als befände man sich weit unter der Erdoberfläche, dabei ist das Untertagebau in luftiger Höhe. Auch für das Frutiger Team ist das speziell. „Wir haben hier besondere Voraussetzungen“, erklärt Polier Hansjörg Buchli. „Die Höhe, die Kälte, Staub und Feuchtigkeit. Das alles ist nicht nur für uns eine Herausforderung, auch die Maschinen, die wir hier einsetzen, müssen dafür geeignet sein.“ Bauführer Cyrill Schmidt ergänzt: „Im Winter kann es hier schon mal bis zu minus 30 Grad haben. Im August hatten wir 24 Stunden Schneesturm.“
Die Anforderungen an Maschinen und Geräte seien im Tunnelbau generell sehr hoch. „Und wenn hier oben mal eine Maschine ausfällt, ist sie nicht innerhalb von einer Stunde ersetzt. Deshalb müssen die Maschinen absolut zuverlässig und langlebig funktionieren“, so Schmidt. Die Maschinen von Metabo meistern diese Extrembedingungen. Seit rund zwei Jahren nutzt der Baukonzern die Maschinen des Nürtinger Elektrowerkzeug-Herstellers und setzt sie auch auf dem Jungfraujoch ein. „Wir verwenden hauptsächlich Akku-Maschinen, insbesondere natürlich hier oben, wo Steckdosen rar sind“, erklärt Schmidt, „vor allem Akku-Bohrhämmer, -Bohrschrauber und -Winkelschleifer.“
Ein Akku für viele Geräte
Das Team auf dem Jungfraujoch arbeitet im Zwei-Schicht-Betrieb mit jeweils acht Mineuren. „Das Team hier oben ist genial. Der Zusammenhalt ist extrem wichtig“, sagt Mechaniker Dominique Schober. „Die Platzverhältnisse sind natürlich begrenzt, wir schaffen uns durch den Ausbau unseren eigenen Platz.“ Und dabei ist das breite Produktprogramm von Metabo den Profis eine große Hilfe. „Metabo deckt das gesamte Sortiment ab“, sagt Schober. „Wir haben einen Akku und können damit jedes Gerät benutzen.“ Das sind im 18-Volt-System von Metabo aktuell mehr als 100 Maschinen, im herstellerübergreifenden Akku-System CAS (Cordless Alliance System) gilt das sogar für mehr als 180 Maschinen und Geräte unterschiedlicher Hersteller.
Die inhabergeführte Frutiger Gruppe ist der drittgrößte Baukonzern der Schweiz und blickt auf eine 150-jährige Geschichte zurück. „Wir sind in allen Bereichen der Bauindustrie tätig und decken das gesamte schweizerische Bausegment ab“, erklärt Christian Squaratti, Geschäftsführer der Frutiger Betriebe Uetendorf. Für Squaratti ist ganz klar: „Die Zukunft des Bauens liegt im Akkubetrieb.“ Das beginne beim Antrieb von Baumaschinen und reiche bis zu den handgeführten Elektrowerkzeugen. Das Problem sei nur das Chaos an Akkus und Ladegeräten unterschiedlicher Hersteller. „Frutiger hat heute rund 10.000 Metabo Geräte im Einsatz. 10.000 Akkus wären aber doch etwas viel. Uns war es daher wichtig, einen Lieferanten zu finden, mit dem wir unser Volumen bündeln konnten, der es uns ermöglicht, mit einem Akku viele Geräte zu betreiben.“ Mit Metabo wurde dieser Partner gefunden, die Nürtinger setzten sich in einem Auswahlverfahren durch. „Insbesondere die Leistung der neuen SDS-max-Bohrhämmer hat uns überzeugt“, sagt Squaratti. „Bohrhämmer sind für die Abbruch- und Meißelarbeiten auf unseren Baustellen unerlässlich. Da ist eine erstklassige Bohrleistung für uns entscheidend.“
Nähe und unkomplizierter Austausch
Auch für Metabo in der Schweiz war der gewonnene Auftrag ein besonderer. Urs Röthlisberger, Geschäftsführer von Metabo in der Schweiz, und seine Anwendungstechniker sind regelmäßig in Uetendorf zu Besuch. Die Nähe und der unkomplizierte Austausch werden von beiden Seiten geschätzt. „Das ist mittlerweile eine fast familiäre Zusammenarbeit“, sagt Mate Vidov, Leiter Materialwirtschaft bei Frutiger. „Bei Reparaturen oder Entwicklungsfragen ist Metabo sofort zur Stelle. In einigen Fällen haben wir tatsächlich schon Einfluss auf die Produkte gehabt: Wir haben mittlerweile zwei Akku-Bohrhämmer und eine Stichsäge im Einsatz, die extra für uns optimiert wurden. Da sind wir stolz drauf. Die Entscheidung für Metabo war die richtige.“
Marco Trachsel kann diese Einschätzung nur bestätigen. Er kümmert sich im Außendienst des Baukonzerns als technischer Berater um die Maschinen und Geräte auf den Baustellen. „Ich bin das Verbindungsglied zwischen dem Werkhof und den Baustellen. Die sind alle sehr verschieden, haben aber eines gemeinsam: Wenn mal etwas mit den Maschinen ist, müssen sie schnell wieder einsatzbereit sein. Meine Aufgabe ist, zu schauen, dass die Profis draußen arbeiten können und dass Reparaturen und Service funktionieren.“ Wird eine Maschine defekt am Werkhof eingeliefert, geht sie weiter an Metabo und ist innerhalb eines Werktages wieder einsatzbereit. „Diese schnelle Reaktion schätzen wir sehr“, sagt Trachsel. „Wir brauchen Maschinen, die bei jedem Wetter und in jeder Umgebung funktionieren.“
So wie auf dem Jungfraujoch. 2021 soll der Erweiterungsbau abgeschlossen werden. „Ich habe für diese Baustelle extra zur Firma Frutiger gewechselt“, sagt Polier Hansjörg Buchli. „Hier zu arbeiten ist sehr speziell, es kann sehr anstrengend sein. Aber es ist auch ein Privileg. So eine Aussicht, so einen Gletscher vor der Haustür – das hat sonst niemand.“