Jedes Gewerk auf einer Baustelle ist für seine Arbeiten und die damit verbundenen Verschmutzungen verantwortlich, nicht nur aus optischen und hygienischen Gründen, sondern auch aus Verarbeitungs- und Haftungsgründen.
Wie sieht meine Arbeitsumgebung auf der Baustelle üblicherweise aus? Wie kann ich sie beeinflussen und damit eine qualitäts- und sicherheitsorientierte Abnahme meiner Leistung erreichen? So lauten die Fragen, auf die Handwerker der einzelnen Gewerke eine Antwort geben müssen. Grundsätzlich ist jedes Gewerk für seinen Arbeitsbereich verantwortlich, muss also vor Beenden seines Auftrags einen sauberen Arbeitsplatz hinterlassen.
In der Praxis wird von einer Zwischenreinigung zur nächsten immer mehr Abfall angehäuft, die Reinigung selbst unter Zeitdruck durchgeführt. Nicht nur Bausubstanz und Materialien leiden darunter, auch Schäden werden oft nicht rechtzeitig erkannt. Darüber hinaus wird die Gesundheit der Handwerker durch unzureichende Reinigung beeinträchtigt.
Stäube schweben durch die Luft
Baustelle und Staub können im wahrsten Sinne des Wortes in einem Atemzug genannt werden. Bei vielen Tätigkeiten auf dem Bau entstehen unterschiedlichste Stäube, die aufgewirbelt in der Luft schweben und eingeatmet werden: überwiegend mineralischer Mischstaub, zusammengesetzt aus Sand, Kalk, Gips, Zement oder Beton, aber auch Holzstaub, Keramikfaser- oder Asbestfaserstaub. Auch Quarzanteile sind im Feinstaub enthalten. Das Arbeiten in staubhaltiger Umgebung kann Augen und Haut reizen und zu Atemwegserkrankungen bis hin zur Silikose, einer Quarzstaublunge, führen. Es liegt also im Interesse des Handwerkers, Staubentstehung möglichst zu vermeiden und sich vor Staubaufwirbelung zu schützen. In ihren Empfehlungen zum Gesundheitsschutz nennt die BG Bau u. a. folgende Regeln: möglichst staubarme Materialien und Verfahren verwenden, Arbeitsräume ausreichend lüften, Staub direkt an der Entstehungsstelle absaugen und die regelmäßige Reinigung der Arbeitsplätze. Ausdrücklich vermeiden sollte der Handwerker trockenes Kehren und Abblasen mit Druckluft. Die Wahl der passenden Reinigungsgeräte ist also auch eine Entscheidung für Arbeitssicherheit.
Wahl des richtigen Saugers
Die Wahl des richtigen Saugers sollte mit fachkundiger Beratung eines erfahrenen Herstellers erfolgen. Dieser analysiert die am häufigsten vorkommenden Anwendungsbereiche und empfiehlt ein Gerät oder auch Zusatz- und Spezialgeräte, mit Zubehör und Reinigungsmitteln, die die Bedürfnisse des jeweiligen Gewerks optimal erfüllen. Als Basis für die Auswahl des richtigen Saugers wird die Filterleistung des Geräts herangezogen. Sauger werden in die drei Kategorien „L“, „M“ und „H“ eingeteilt. Sauger der Staubklasse „L“ (leichtgefährlich) sind für Stäube mit einem Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) > 1 mg/m³ geeignet. Zur Staubklasse „L“ gehören Stoffe wie Gips, Glimmer, Kalk, Kaolin, Molybdän oder Tantal. Die maximale Staub-Durchlässigkeit des Filters darf bei diesen Saugern bei einem Prozent liegen. Der Filter-Abscheidegrad von Saugern der Staubklasse „M“ (mittelgefährlich) orientiert sich an Stäuben mit einem AGW > 0,1 mg/m³. Er darf lediglich eine maximale Durchlässigkeit von < 0,1 Prozent aufweisen. M-Stäube bestehen u. a. aus Kupfer, Platin, Nickel, Borax, Mangan und Holz. Da die Entsorgung der Stäube sowie ihre Entnahme aus dem Gerät staubarm erfolgen muss, sind M-Sauger mit einer Papierfiltertüte mit Verschlussschieber und Entsorgungsbeutel ausgerüstet. Zusätzlich verfügen diese Sauger zur Reinigung der Abluft aus dem Gerät über einen Papier-Flachfaltenfilter oder alternativ über einen Flachfaltenfilter aus Polyester-Vlies.
Verantwortung auch für die Umwelt
Alle Stäube mit AGW < 0, 1 mg/m³ werden der Staubklasse „H“ (hochgefährlich) zugeordnet. Die Anforderungen an die Filterleistung dieser Sauger sind sehr hoch und betragen maximal < 0,005 Prozent Durchlässigkeit. In die Gruppe der H-Stäube fallen gesundheitsgefährdende und pathogene Stoffe wie Beryllium, Blei, Cadmium, Kobald, Asbest, aber auch mit Bakterien, Schimmel und Viren kontaminierte Stäube. Die Entsorgung dieser Stäube muss absolut staubfrei erfolgen. H-Sauger sind daher mit einem Sicherheitsfiltersack und einem Hauptfilter der Klasse H ausgerüstet. Der H-Filter ist meist ein Flachfaltenfilter, der nochmals die Abluft reinigt. Immer mehr Herstellerfirmen von Reinigungsgeräten und –maschinen nehmen ihre Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft ernst. In der vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) getragenen Initiative „Blue Competence“ engagieren sich aktuell 225 Unternehmen und 37 Organisationen und Fachverbände mit dem Ziel, nachhaltige Produkte und Lösungen zu entwickeln und zu produzieren. Hochwertige Geräte sind heute zunehmend energiesparend konstruiert. Reduzierter Wasserverbrauch, geringerer Stromverbrauch, präzise Dosiersysteme für Reinigungsmittel sowie reduzierte Geräuschpegel schützen die Umwelt und sparen Ressourcen.
Know-how und Praxiserfahrung
Eine starke Leistung bringen moderne Reinigungsgeräte, die auf dem neuesten Stand der Technik sind. Kriterien sind eine robuste, langlebige Bauweise, eine leichte Bedienung mit flexiblem Umrüsten beispielsweise der Düsen, und eine hohe, kontinuierliche Saugleistung, wie sie eine automatische Filterabreinigung unterstützt. Damit entstehen lange Arbeitsstrecken anstatt häufiger Unterbrechungen
zum Filterwechsel – ein überzeugender, wirtschaftlicher Vorteil. Die Investition in das Reinigungsgerät eines renommierten Herstellers lohnt sich daher in vielerlei Hinsicht: Die Geräte sind seit Jahrzehnten bewährt und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Know-how und umfangreiche Praxiserfahrung, Service- und Garantieleistungen, Anwendungsberatung, Schulungen und technischer Support können auf der Habenseite verbucht werden und rechnen sich damit bei den Anschaffungskosten. Zudem besteht häufig die Möglichkeit von Leasingverträgen sowie Miet- oder Gebrauchtmaschinen. So kann der Handwerksbetrieb seine gewerksspezifischen Arbeiten in einer hygienischen, die Gesundheit bewahrenden Umgebung zum Abschluss bringen, mit der Sicherheit einer einwandfreien Bauabnahme und damit der Bestätigung seiner fachmännischen Leistung.
Den Fachaufsatz von Dr. Beate Rzadtki stellte Alfred Kärcher SE & Co. KG zur Verfügung.